Precipitation – „Deep Down The Tides”

Vom Akustik-Zwischenspiel „The Flower Of..“  mal abgesehen, sind seit dem letzten Album der hessischen Freigeister fast auf den Tag genau acht Jahre vergangen.
In der Zwischenzeit ist (nicht nur bei Precipitation) viel passiert und so markiert „Deep Down The Tides“ das erste Studiowerk mit dem live längst etablierten Jan Rudolph am Mikrofon (und Bass). Dieser erwischt mit dem Opener „Hypothesis“ einen Einstand nach Maß und fegt mit einer eindrucksvollen Leistung sämtliche Zweifel an der Neubesetzung beiseite – sofern es diese überhaupt noch gibt.

Was schnell auffällt: Die (im positiven Sinn) naiv-verspielte Leichtigkeit von „The Power Of..“ ist einer verträumt-nachdenklichen Melancholie gewichen. Die sieben Stücke von „Deep Down The Tides“ klingen schwermütiger, introvertierter und lassen enorm viel Tiefe erkennen, die die Band in einer nach wie vor unfassbaren Klasse auffährt und dabei Highlights in Reihe produziert.
So dürfte „My Denial“ mit seinem superbem Groove und den markanten Hooks schnell zu einer der coolsten Nummern der Band avancieren – so wie sich das mehr als intensive Ende von „Eden“ mit Sicherheit in jeden Gehörgang fräsen wird. Und wer nach dem eröffnenden Killer-Riff (!!!) von „Minus“ keine Gänsehaut hat, der hat kein Herz für Metal. Ganz große Klasse!

Was soll ich sagen? Die lange Wartezeit für „Deep Down The Tides“ hat sich mehr als gelohnt und zeigt eine hörbar gereifte Band mit einem eindrucksvollen musikalischen Zeitdokument, das in dieser Form nicht nur regional seinesgleichen sucht. Kaufpflicht!

Die Release Show findet am 02.11.2024 im JuKuZ Aschaffenburg statt. Wir sehen uns!

Bewertung: 14/15 Punkte
Genre: Progressive Melodic Death Metal
Herkunft: Deutschland
Label: Eigenvertrieb
Veröffentlichungsdatum: 01.11.2024
Homepage: https://precipitation.de/

Tracklist

1. Hypothesis
2. My Denial
3. Incentive
4. Eden
5. Minus
6. Sunday
7. Tentin Quarantino