Crusher – „Unleashed

Verfasst am 30. Juni 2020 von Michael Klein (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.170 views

Gut gemachter Thrash Metal geht eigentlich immer – und der von Crusher ist gut gemacht!
Unleashed“ bietet traditionellen Thrash, der immer ein Auge auf griffige Melodien und knackige, mitsingtaugliche Refrains hat. Damit liegen Crusher grob im Umfeld aktueller Kreator-Releases. Nicht nur etliche Melodieläufe erinnern an die Altenessener – auch die Vorliebe für plakative Schlagwörter („Violence“!) teilen sich Crusher mit Mille & Co.
Die Mainzer Truppe geht vielleicht nicht ganz so rabiat zur Sache wie die Ruhrpott-Thrash-Institution (obwohl eine Nummer wie „Time-Leap Pit“ stellenweise auch ordentlich tief in die Magengrube drückt) – kann dafür aber mit etwas mehr Abwechslung aufwarten.
So verblüfft „Downfall“ mit einem doomigen Ende und das für Thrash-Metal-Verhältnisse ohnehin untypisch strukturierte „Empty Space“ hat mit seinen galoppierenden Riffs und der ein oder anderen Gesangsmelodie bisweilen mehr mit Grave Digger oder Running Wild gemeinsam als mit Bands wie Testament, Overkill oder Heathen.
Da ich kein großer Fan von Party- und Sauf-Liedern bin, hätten sie sich in meinen Ohren das punkig hingerotzte „Bier“ am Ende sparen können – aber gut, auch dieses Stück wird seine Interessenten finden.
Schade auch, dass man dem Album kein hochwertigeres Coverartwork spendiert hat. So sieht das Artwork von „Unleashed“ leider mehr nach Kunst-Leistungskurs eines durchschnittlich begabten Abiturienten aus als nach einem optischen Aushängeschild, das dem sonst wirklich empfehlenswert starken musikalischen Inhalt qualitativ das Wasser reichen kann. Am Ende zählt aber die Mucke. Und für die gilt: Anhören, Freunde! (mk) 


Bewertung: 11/15 Punkte
Genre: Melodic Thrash Metal
Herkunft: Deutschland
Label: Moburec Records
Veröffentlichungsdatum: 17.04.2020
Homepage: www.Crusher-Metal.com

Tracklist

  1. Violence Stays Violent
  2. The Others
  3. Time-Leap Pit
  4. Downfall
  5. Empty Space
  6. The Great Escape
  7. One For You
  8. Bier


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