Arsis – „Starve For The Devil“

Verfasst am 09. Februar 2010 von A. Wissel (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.738 views

Tech Rock?

Mit ihrem 2008er-Album „We Are The Nightmare“ haben die Musiker von der amerikanischen Ostküste ihren Einstand mit einem Knall bei Nuclear Blast gefeiert. Nachdem es wieder einmal den scheinbar obligatorischen Mitglieder-Wechsel um Bandchef James Malone gab, meldet sich die Band mit alten Bekannten an den Instrumenten und dem etwas ungewohnten „Starve For The Devil“ zurück.

Wer die Band auf einem der Konzerte der Neckbreaker’s-Ball-Tour letztes Jahr gesehen hat und mit dem Songmaterial einigermaßen vertraut war, hat sich beim Konzertbeginn etwas über das damals gespielte neue Lied gewundert. Ich persönlich habe schon an mir selbst gezweifelt und überlegt, ob das die „richtigen“ Arsis sind. Ein paar Songs später stellte sich raus, dass ich doch nicht verrückt bin. Mit dieser Platte verhält es sich ähnlich.

Legt man die neue Scheibe ein, tönen ungewohnte Klänge entgegen. „Forced To Rock“ kommt als erstes Lied und der Name ist schon fast Programm. Die Band hat sich tatsächlich mehr Melodien hingegeben und sägt sich nun fast schon konventionell durch die erste Hälfte des Albums. Wären da nicht die fiesen Black Metal angehauchten Vocals von Bandchef James Malone, könnte man teilweise schon fast an Power Metal denken. Der technische Metal ist natürlich noch da, aber sehr rockig durchsetzt.
Wer nun Angst bekommt, kann ausatmen. In der zweiten Hälfte zeigen Arsis, wo der Hammer hängt. Das Album nimmt wirklich ordentlich an Fahrt auf und steigert sich immer weiter. Es wird in ordentlicher Manier dem Death Metal und Thrash Metal gefrönt und die Band zeigt mal wieder, dass sie sich auf keinen Fall auf den Lorbeeren vergangener Tage ausgeruht hat. Besonders gut gefällt mir die gerade Spielweise der Songs, trotz allen technischen Feinheiten. Teilweise kann das an der wirklich auf den Punkt bringenden Spielweise des Schlagzeugers liegen. Mit dem Finale „Sable Rising“ hat man ein wirklich würdiges Ende für eine besondere Platte gefunden. Ein Musterbeispiel für dieses Genre. Abwechslung ist auf dem Album definitiv gegeben und gerade deswegen macht mir die Platte so viel Spaß. Technischen Death Metal mit Ohrwurmcharakter gibt es wirklich selten zu hören.

Der Sound hört sich insgesamt etwas satter an als beim Vorgänger. Der furchtbare Trigger-Sound, der etwas in den Hintergrund rückt, sowie die vielen melodischen Einflüsse machen damit das Album im Gegensatz um einiges lebendiger.

Alte Fans der Band werden etwas enttäuscht sein, da die Platte doch ein wenig mehr in Richtung Massenkompatibilität rückt. Trotzdem kann ich, jedem Freund des technischen Metals mit Affinität zur Melodie, das Reinhören empfehlen. (aw)

arsis

Bewertung: 11/15 Punkte
Genre: Tech Death Metal
Herkunft
: USA
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungsdatum: 05.02.2010
Homepage
: www.MySpace.com/Arsis

Tracklist

  1. Forced To Rock
  2. A March For The Sick
  3. From Soulless To Shattered (Art In Dying)
  4. Beyond Forlorn
  5. The Ten Of Swords
  6. Closer To Cold
  7. Sick Perfection
  8. Half Past Corpse O’Clock
  9. Escape Artist
  10. Sable Rising

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