Tracedawn – „Ego Anthem

Verfasst am 11. September 2009 von Mathias Anthes (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.490 views

Der Schein trügt

Man soll niemals ein Buch aufgrund seines Umschlages bewerten. Im Falle der neuen CD von Tracedawn habe ich mich aber dazu verleiten lassen. Auf dem Titelbild sieht man zwei Affen, der eine raucht einen Joint, der andere hat ein Dosenbier in der Hand. Ich habe nun übelsten Säufer-Thrash der Marke Tankard erwartet, doch ich wurde positiv überrascht. Stattdessen gibt es Melodic Metal, dessen Gitarren nicht selten an die finnischen Landsmänner von Children Of Bodom erinnern. Doch während COB frech und ungestüm wirken, so klingen Tracedawn reif und überlegt – und das, obwohl der Älteste der Band gerade mal 22 Jahre jung ist. Die Gitarren entsprechen dem typischen Melodic Metal, in den Strophen harte Riffs, beim Kehrvers etwas verspielter und zwischendrin immer ein Solo. Das mag langweilig klingen, aber die Ausführung ist wirklich gut und lädt immer wieder zum Mitbangen ein.
Stimmlich wechselt Sänger Antti Lappalainen immer wieder zwischen Growls und klarem Gesang und verleiht den Liedern so ihre Dynamik. Hin und wieder fühlt man sich dabei an schwedische Bands wie In Flames erinnert, doch trotzdem sind Tracedawn kein billiger Abklatsch. Es ist einfach normal, dass man bei einer so jungen Band den Stil ihrer Vorbilder heraushört. Doch mit jedem weiteren Album wird sich der eigene Stil immer weiter entwickeln, und Tracedawn sollten keine Probleme damit haben, neue musikalische Wege zu finden.
Auf jeden Fall haben sich die sechs Finnen mit diesem Album sehr viel Mühe gegeben und diese Mühe hat sich ausgezahlt. Wer auf Melodic (Death) Metal steht, sollte auf jeden Fall mal reinhören. (ma)

Bewertung
: 10/15 Punkte
Genre
: Melodic Death Metal
Herkunft
: Finnland
Label
: Drakkar Records
Veröffentlichungsdatum
: 25.09.2009
Homepage: www.Tracedawn.com

Tracklist

  1. Make Amends
  2. Part Of The Wounded
  3. Scum
  4. In Your Name
  5. Your Way Is Not For Me
  6. Dirt Track Speedball
  7. Repeating Mistakes
  8. Brain Attack
  9. The Forsaken

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