Nightwish – „Imaginaerum“
Verfasst am 06. Dezember 2011 von Michael Klein (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.378 views
Welcome To The Show!
Ich zähle zu denjenigen, die Tarjas Stimme schon beim letzten Album „Dark Passion Play“ kein bisschen nachgetrauert haben.
Die Veränderung, die mit Anette Olzon einherging war die perfekte Frischekur für die Finnen, die davor mit „Once“ den Metal-meets-Opera-Stil ohnehin ausgereizt hatten.
Zusammen mit der süßlich-samtigen – und in meinen Augen – wesentlich abwechslungsreicheren Stimme Anettes rückte die Truppe für mich ganz stark in Richtung ABBA – was zuerst abwegiger klingt, als es ist. Denn genau wie Bandkopf Tuomas Holopainen hatten auch die vier Schweden ein nicht zu kopierendes, feines Händchen für packende Melodien und perfekte Arrangements. Und genau wie ABBA können auch Nightwish auf zwei hervorragend harmonierende Stimmen (Anette und Marco) zurückgreifen.
Genau diese beiden Fakten sind es, die letztendlich eine Band wie Nightwish von den mannigfaltigen Nachahmern trennen. „Imaginaerum“ ist der neuerliche Beleg dafür.
Trotz seiner imposanten Länge, kommt nahezu niemals Langeweile auf (Ausnahme: Nach dem abgefahrenen Freak-Musical „Scaretale“ fällt das Album in ein kleines Loch. Denn die eher ruhigen Nummern „Arabesque“, „Turn Loose The Mermaids“ und „Rest Calm“ fallen danach etwas ab.)
Aber alleine die Eröffnungsviertelstunde mit dem Spannung erzeugenden Intro, dem als Singleauskopplung bekannten „Storytime“ (Augen zu und an ABBA denken! Hört Ihr?), „Ghost River“ und dem genialen Experiment „Slow, Love, Slow“ (eine sexy Jazz-Ballade) vergeht wie im Fluge. Musical-Elementen, Western-Vibes und anderen fantasievollen Momenten zum Dank. Nicht zu vergessen: Die bombastischen Orchester-Parts, die sämtliche Konkurrenz in den tiefsten Schatten stellen.
Wenn man „Imaginaerum“ überhaupt etwas vorwerfen kann, dann ist es die Tatsache, dass dieser bunte Zirkus den Hörer in gewisser Weise fordert. Die vielen kleinen Puzzleteile der 13 Stücke wollen trotz aller oberflächlichen Eingängigkeit geordnet und in Einklang gebracht werden.
Wer sich darauf einlässt, wird mit einem grandiosen Nightwish-Album belohnt. (mk)
Bewertung: 12/15 Punkte
Genre: Symphonic Metal
Herkunft: Finnland
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungsdatum: 01.12.2011
Homepage: www.Nightwish.com
Tracklist
- Taikatalvi
- Storytime
- Ghost River
- Slow Love Slow
- I Want My Tears Back
- Scaretale
- Arabesque
- Turn Loose The Mermaids
- Rest Calm
- The Crow The Owl And The Dove
- Last Ride Of The Day
- Song Of Myself
- Imaginaerum
Tags: Imaginaerum, Nightwish
Hinterlasse eine Antwort