Finnische Invasion

Verfasst am 23. November 2011 von Fallen (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 2.131 views

Insomnium | Vorbands: Dying Source, MyGrain, Before The Dawn

22.11.2011 – Posthalle, Würzburg

Auf ging’s zu einem 4-Band-Paket in die Posthalle in Würzburg. Leider dachten sich das zuerst nicht viele Metalheads und als die Lokalmatadoren Dying Source die Bühne betraten, waren vielleicht 80 Nasen vor Ort. Die Zahl steigerte sich im Laufe des Abends zum Glück noch auf etwa 500. Doch davon ließen sich die Opener nicht beeindrucken und starteten mit Vollgas durch. Leider litt darunter auch die Tightness, was aber auch auf die Nervosität zurückzuführen war. Trotzdem konnte man die schönen Swedish-Death -Metal-Ansätze erkennen und einen weiteren Pluspunkt sammelte Sänger Lupus, der während seinen brachialen Grunt-Ausbrüchen auch noch rotorbangte. Schade war, dass der Sound auch noch zusätzlich schlecht war, was sich aber während des Abends auch nicht sonderlich verbesserte.

Trotzdem war der Qualitätssprung, schon alleine am souveränen Auftreten festzumachen, zu MyGrain deutlich. Mit Keyboard und treibenden Songs heizten die sympathischen Finnen dem Auditorium ordentlich ein und die ersten Köpfe flogen durchs Publikum. Leider muss man wieder sagen, dass viel der musikalischen Qualität durch den schlechten Sound untergegangen ist. Nichtsdestotrotz ehrte das Publikum die Musiker für ihren guten Auftritt mit entsprechendem Applaus und ein-zweimaligem Mitklatschen während der Lieder.

Zu Before The Dawn versammelte sich die größte Menge des Abends vor der Bühne. Auch diese vier Jungs gaben ordentlich Stoff, aber ohne ihren „gefeuerten“ Clean-Sänger (und Bassisten) Lars Eikind verlieren die Finnen ihr Charakteristikum und dadurch auch ihren Charme. Leider werden sie deshalb ersetzbar und der Auftritt wird gewaltig abgeschwächt. Die Jungs sollten evtl. keine alten Lieder mehr spielen, die ohne Clean-Gesang flach und langweilig wirken, und einen krasseren Stilbruch einlegen. Trotzdem flogen auch hier die Haare durch die Luft und der Applaus war groß.

Nun kamen die letzen Finnen und Headliner auf die Bühne: Insomnium. Diese erledigten ihren Job entsprechend souverän und überzeugten durch ihre düstere harte und melodische Musik. Auch hier, wie am ganzen Abend, zermatschte der Sound einiges an filigranen Melodien, die den Liedern ihren eigenen Stil geben und schwächte dadurch leider den Auftritt. Sänger Niilo Sevänen heizte den Fans zwischen den Songs mit deutschen Ansagen an und diese bestätigten ihn durch Mitklatschen und -schreien. Den Auftritt könnte man wie folgt beschreiben: Souverän, sympathisch, super!

Wenn man also die Klangqualität des Abends aus dem Protokoll streicht, war es definitiv ein gelungener Abend, der vor sympathischen und guten Bands strotzte und wieder ein breites Grinsen auf mein Gesicht zauberte! (mat)

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