413 – „Path To Hocma“
Verfasst am 24. Januar 2011 von Michael Klein (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.928 views
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In der alltäglichen Flut von Veröffentlichungen gibt es immer einige wenige, die aus der grauen Masse herausragen.
Sei es durch liebevolle Artworks, besondere Herangehensweisen an Songwriting oder Konzeption, spannende Intentionen oder einfach durch das Betreten von musikalischem Neuland.
Der Baske namens David Pisabarro setzt sein Häkchen gleich hinter mehrere dieser Punkte.
Das tragende Instrument seines Quasi-Solo-Projekts 413 ist (neben dem Schlagzeug) der Bass. Eingespielt wurde es ohne jegliche Art von Verstärkern und ohne Gitarren – was man in einigen Momenten kaum glauben mag. Diese Reduktion auf ein wesentliches Instrument ist jedoch nicht gleichbedeutend mit Monotonie. Pisabarro verbindet gleich eine Masse an ungewöhnlichen Ideen und Sounds um „Path To Hocma“ über die gesamte Länge spannend zu machen.
Am Mikrofon bekommt er dabei Unterstützung von Urko Eizmendi (Krilin), Joseba Riuz (Dazein) und Rubén González (Cohen), die sich im Opener „The Town“ gleich alle austoben dürfen. Hysterisch und abgedreht walzt die Eröffnung des Konzeptwerks aus den Lautsprechern.
Völlig konträr: Das nachfolgende „The Desert Of The Real“, welches wie Calexico mit leichtem Industrial-Einschlag klingt. Lässig, cool und trockenes Wüstenflair versprühend.
Mit diesen Beiden Nummern sind auch gleich die beiden Eckpfeiler abgesteckt, in deren Spannungsfeld sich „Path To Hocma“ bewegt. Alles was folgt, findet man in dieser Schnittmenge wieder – ergänzt um teils wahnwitzige Experimente, die von
Trompeten und Queens-Of-The-Stone-Age-Groove („The Bindu Sea: Cloudy“, „The Yetihunter“) über tollen Klargesang („The Brigit Mountains“) bis hin zu Piano und Naturklängen reichen („The Virus Ophoist“).
„Path To Hocma“ ist abgedreht, freakig, unkonventionell und äußerst spannend. Es ist ein Album, das den Hörer fordert – weswegen Fans von Bands wie Mastodon, The Mars Volta, Mr. Bungle, Fantomas oder Dillinger Escape Plan wahrscheinlich auch am ehesten Zugang zur verschrobenen Welt von 413 finden werden.
Erhältlich ist „Path To Hocma“ per (kostenlosem) Download von www.The-413.com. Auf Anfrage auf der Website bekommt man das Teil auch als handfeste Ausgabe – was sich schon wegen des tollen Artworks von Leyre Otermin lohnt. (mk)
Bewertung: 11/15 Punkte
Genre: Progressive/Experimental Metal
Herkunft: Spanien
Label: Eigenvertrieb
Homepage: www.The-413.com
Tracklist
- The Town
- The Desert of the Real
- The Rising of the Real Man
- The Bindu Sea: Cloudy
- The Brigit Mountains
- The White Mountains
- The Swamp
- The Hocma Point
- The Ophoist
- The Virus Ophoist
- The Yethunter
Tags: 413, Path To Hocma
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