Gardenian – „Soulburner“

Verfasst am 30. Juni 2008 von Michael Klein (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.670 views

Classic Review

At the Gates spielen in Wacken. In Flames, Dark Tranquillity oder Soilwork sind so erfolgreich wie nie zuvor und die Göteborger Stilrichtung findet in den USA eine ganze Szene, die sich ihr als Vorbild annimmt. Gardenian sind jedoch keine Nachahmer – keine tausendste Kopie einer erfolgreichen Vorreiter-Band. Gardenian sind ein besonderer Schatz – und dazu die Originale.

Soulburner“ (Gardenians zweites Werk) ist 1999 zeitgleich zu In Flames‘ „Colony“ erschienen und zählt meiner Meinung nach immer noch zu einem Meilenstein des Melodic Death. Nicht zuletzt weil „Soulburner“ eben nicht nur nach den Genreüblichen Mustern gestrickt ist. Song für Song dehnen die Schweden den Rahmen immer mehr und erschaffen damit ein über alle Maßen beeindruckendes Album, dessen Genialität viele andere Bands nie erreichen werden.

Der Opener „As A True King“ lässt noch nicht erahnen wohin die Reise gehen wird. Er ist ein schnelles, fieses Riffmonster mit fein verstrickten Melodien in (noch) genretypischer Manier. Doch bereits im nachfolgenden Stück „Powertool“ wird eine zusätzliche Facette in das Muster einbezogen. Zum fetten Groove und den wütend intonierten Strophen gesellt sich im Refrain eine Frauenstimme die dem klassischen Rezept ein wenig Süße verleiht. In der anknüpfenden Dampfwalze „Deserted“ ist dann zum ersten Mal Gastsänger Eric Hawk (Ex-Artch) zu hören, dem im weiteren Verlauf der Platte ein sehr großer Teil eingeräumt wird. Eric sorgt mit seiner cleanen, stark an Bruce Dickinson erinnernden Stimme bei vielen Songs für Gänsehaut und steht stellvertretend für genau die Abwechslung, die man sonst so oft in Songs anderer Bands vermisst (man höre nur „Small Electric Space“ oder „If Tomorrow’s gone“).

Auch die Intrumentalfraktion braucht sich hinter niemandem zu verstecken. Angeführt von Leader Niclas Engelin (Engel, Passenger, zeitweise In Flames) zaubern die Musiker facettenreiche Songs, deren Bandbreite von schwerem Doom bis hin zu ungestümen Death Metal jedoch immer homogen und organisch wirkt.

Soulburner“ ist ein Referenzwerk.

Es sollte in keiner Sammlung musikbegeisterter Metal-Hörer fehlen. Erst recht nicht bei Fans des Göteborg-Sounds. (mk)

gardenian-soulburner

Bewertung: 15/15 Punkte
Genre: Melodic Death Metal/Göteborger Schule
Herkunft: Schweden
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungsdatum:
23.08.1999

Tracklist

  1. As a True King
  2. Powertool
  3. Deserted
  4. Soulburner
  5. If Tomorrow’s Gone
  6. Small Electric Space
  7. Chaos In Flesh
  8. Ecstacy of Life
  9. Tell the World I’m sorry
  10. Loss
  11. Black Days

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