Star One – „Victims Of The Modern Age“
Verfasst am 19. Oktober 2010 von Mathias Anthes (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.349 views
Konkurrenz für Peter Tägtgren
Arjen Lucassen ist einfach ein Genie. Egal, welches Projekt seinem Geiste entspringt, ich liebe es. Zuerst Ayreon, nun Star One. Zwar sind sich die beiden Projekte im Grundgerüst recht ähnlich, so gibt es doch einige Unterschiede. Unterschied eins ist, dass die Besetzung in Star One konstant ist, auf „Victims Of The Modern Age“ sind die gleichen Sänger zu hören wie auf dem Debüt „Space Metal“ von 2002. Ein weiterer Unterschied ist, dass bei Star One der Fokus auf dem Metal liegt. Gab es bei Ayreon viele Songs, die eigentlich gar kein Metal waren, so ist die Bezeichnung bei Star One jederzeit gerechtfertigt. Natürlich gibt es auch weiterhin viel Synthesizer, Hammond-Orgel und solche Späße, doch immer dominiert von starken Gitarrenriffs. Der dritte Unterschied ist, dass die Songs nicht Teil einer großen Geschichte sind, sondern in sich abgeschlossen. Trotzdem folgen sie einem Konzept, denn jeder Song basiert auf einem anderen Science-Fiction-Film.
Nach dem kurzen, aber schönen Intro geht es gleich hart zur Sache, „Digital Rain“ könnte mit seinen messerscharfen Gitarrenriffs glatt Diamanten schneiden, dabei immer begleitet vom Synthesizer, der etwas an Europe erinnert. „Earth That Was“ folgt dem gleichen Weg, hat aber mehr ruhige Passagen. Mein Favorit der Platte ist das vom Film „Planet der Affen“ inspirierte „Human See, Human Do“, das im High-Tempo gespielt ist und dessen Text durch die Konversation der verschiedenen Charaktere besonders interessant ist. Bei „Cassandra Complex“ gefällt vor allem der Wechsel zwischen männlichem und weiblichem Gesang. Dieser kommt auch in „It’s Alive, She’s Alive, We’re Alive“ vor, doch sind es hier vor allem die Gitarren, die an Rammstein zu „Herzeleid“-Zeiten erinnern, die den Song im Gedächtnis hängen bleiben lassen.
Ein weiterer Unterschied zu Ayreon ist, dass mir bei Star One nicht jeder Song gefällt, nämlich „24 Hours“ und „It All Ends Here“. Diese sind zu langatmig und kommen nicht in Fahrt, weshalb sie meiner Meinung nach nicht mit dem großartigen Rest der Platte mithalten können.
Ich kann’s kaum erwarten, mir endlich dieses Meisterwerk zu kaufen! Doch selbstverständlich muss es die Limited Edition sein, denn diese beinhaltet fünf weitere Songs. Diese sind nicht übriggebliebene „Reste“, sondern vollwertige Songs, die aber musikalisch und/oder nicht zum Konzept von „Victims Of The Modern Age“ gepasst haben. Als weiteren Bonus gibt es ein 36-minütiges Making Of als Video.
Also, um es kurz zu machen: Diese CD ist in meinen Augen ein absoluter Pflichtkauf. (ma)
Bewertung: 14/15 Punkte
Genre: Progressive Metal
Herkunft: Niederlande
Label: Inside Out Music
Veröffentlichungsdatum: 29.10.2010
Homepage: www.ArjenLucassen.com
Tracklist
- Down The Rabbit Hole
- Digital Rain
- Earth That Was
- Victim Of The Modern Age
- Human See, Human Do
- 24 Hours
- Cassandra Complex
- It’s Alive, She’s Alive, We’re Alive
- It All Ends Here
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