Anyone’s Daughter – „Adonis“
Verfasst am 02. September 2010 von Manuel (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.379 views
Die Klänge der 70er
Wir schreiben das Jahr 1979, Genesis haben sich von Peter Gabriel getrennt und verabschieden sich vom Prog-Rock. Eine junge deutsche Band namens Anyone’s Daughter machte sich auf, um diese Lücke zu schließen.
Das Herzstück des Albums befindet sich mit Titeltrack bereits zu Beginn des Albums. „Adonis“ ist ein in vier Teile getrenntes Opus, in dem Anyone’s Daughter all das zeigen, was den Prog-Rock der 70er-Jahre ausmacht. Sanfter Gesang und eine verträumte Stimmung im ersten Teil „Adonis Part I: Come Away“, griffige Gitarrenarbeit und ausufernde Keyboardeinlagen im Instrumentalteil „Adonis Part II: The Disguise“, die dann in den dritten Teil „Adonis Part III: Adonis“ übergeht, der wieder ruhiger und mit Gesang beginnt und sich schließlich in ein Crescendo entläd. Abgeschlossen von „Adonis Part IV: Epitaph“, welches von einem Klavier untermalt und von Harald Bareths verträumten Gesang getragen wird, klingt das Epos aus.
Das nun folgende Instrumentalstück „Blue House“ kann diesen hohen Standards nicht ganz halten, wartet aber mit einer schönen Gitarren- und Keyboardmelodie auf. „Sally“ ist nach dem vorangegangen Tracks dann doch eine herbe Enttäuschung, da es weniger verschachtelt und herausfordernd ist und nur ein Saxophon als herrausstechendes Merkmal aufweist.
Der nach der Band selbst benannte abschließende Titel „Anyone’s Daughter“ rundet das Album ab, ohne jedoch die Genialität des Vierteilers „Adonis“ zu erreichen.
Auf dem hier vorliegenden Re-Release sind außerdem noch zwei bisher unveröffentlichte Tracks enthalten. „The Taker“ und „The Warship“ sind beides Liveaufnahmen aus dem Jahre 1977, aus der Frühzeit der Band, welche sich im Kontext der Veröffentlichung gut machen.
Abschließend kann man sagen, dass Anyone’s Daughters Erstlingswerk vor allem zu Beginn im Stück „Adonis“ vollkommen überzeugen kann, in der zweiten Hälfte jedoch manch eine Idee unausgearbeitet zu sein scheint. Für diese Veröffentlichung wurde das komplette Werk noch einmal neu gemastert, der vollkommen transpartente Sound lässt zwar den Druck moderner Produktionen vermissen, passt aber wunderbar zum Flair der vorgetragenen Musik. (ms)
Bewertung: 10/15 Punkte
Genre: Prog Rock
Herkunft: Deutschland
Label: Tempus Fugit
Veröffentlichungsdatum: 27.08.2010
Homepage: www.AnyonesDaughter.de
Tracklist
- 1. Adonis Part I: Come Away
2. Adonis Part II: The Disguise
3. Adonis Part III: Adonis
4. Adonis Part IV: Epitaph
5. Blue House
6. Sally
7. Anyone s Daughter
8. The Taker
9. The Warship
Tags: Adonis, Anyone's Daughter
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