Smoke Blow – „The Record“

Verfasst am 10. Februar 2010 von A. Wissel (Kategorie: CD-Rezensionen) — 3.361 views

Mitten ins Gesicht

Smoke Blow aus Kiel waren schon immer eine Hardcore/Punk-Formation, die im Wandel war. So waren die letzten Veröffentlichungen sogar etwas seichter geworden und der Masse zuneigt, was sich auch im Tour-Plan der Band bemerkbar gemacht hat. Vorband von den Toten Hosen zu sein ist sicherlich eine große Nummer gewesen.

Und nun das: Smoke Blow entdecken nach Stoner/Southern Rock, Punk Rock und Hardcore nun auch den Metal und werfen diese Sammlung unter dem Namen „The Record“ auf den Markt.

Das Album ist absolut noch als Punk-Album identifizierbar, da alle Songs die typischen Merkmale besitzen. Es liegt nahe die Platte mit dem 2003er-Album „German Angst“ zu vergleichen, da dieses auch sehr vom Hardcore geprägt war, aber auf „The Record“ wird das Ganze einfach brachialer abgefeiert.

Nun werden die Songs mit einigen Metal-Elementen verfeinert und es wird uns keine Sekunde zum Durchatmen gelassen. Es lässt sich nicht verleugnen, immer wieder einige Black-Metal-Riffs, wie z.B. im dynamischen „Final Hands“, oder auch Death-Metal-Einflüsse wie bei „Retaliation“ heraus zu hören. Der Gesang wechselt zwischen derben Hardcore-Shouts und typischem Punk-Rotz. Die zwei Sänger geben sich nichts und hauen trotz aller Härte immer wieder einen Ohrwurm-Refrain raus.

Die 12 Lieder sind mit durchschnittlich zwei Minuten alle sehr knapp, aber auf den Punkt gebracht. Beim ersten Hören wird man erst mal von der Walze in Verbindung mit der Kürze überrollt, doch als Freund der Qualität statt Quantität kann man über solche Dinge hinwegsehen. So haben sich schon gleich nach den ersten Durchläufen auch Hits im Ohr manifestiert, wie der geniale Opener „Broken Bonds Of Friendship“ . Es ist wirklich beachtenswert wie es die Band schafft Lied für Lied ein Spagat zwischen Metal und Rock zu kreieren.

Bei der Produktion wurden keine Kosten und Mühen gescheut und dem Soundgewand entsprechend würdig geworden.  Niemand anderes als Jacob Hansen hat die Geschichte gemastered und am Ende ist eine Platte herausgekommen, welche sich immer noch nach Punk-Album, aber trotzdem sehr modern anhört.

Somit haben wir hier vielleicht das Opus Magnum von Smoke Blow vorliegen, das Kompromisslosigkeit frönt und trotzdem nie den melodischen Anspruch verliert. Die Band verrät nicht ihre Vergangenheit, sondern erweitert ihr Spektrum um einige Aspekte. Applaus! (aw)


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Bewertung:12/15 Punkte
Genre: Hardcore/Punk
Herkunft: Deutschland
Label: PIAS Recordings
Veröffentlichungsdatum: 05.02.2010
Homepage
: www.SmokeBlow.de

Tracklist

  1. Broken Bonds Of Friendship
  2. Evil Leaf
  3. Summer of Betrayal
  4. March On To Victory
  5. Bleeding
  6. Transylvanian Frost
  7. Final Hands
  8. Ice Wolf
  9. Retaliation
  10. I Have Lived In The Monster
  11. Necrophobia
  12. Lost Son Of The Ark


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