Enemy Inside

Verfasst am 17. Februar 2025 von Michael Klein (Kategorie: Band Of The Month, Interviews, Regionale Bands) — 42 views

Der Weg, den Enemy Inside seit ihrem 2018 veröffentlichten Debüt gegangen sind, ist beeindruckend!
Die Band hat sich in vielerelei Hinsicht enorm weiterentwickelt und hat mittlerweile einen Stellenwert eerreicht, an dem sich viele andere Bands messen müssen.
Auch musikalisch hat sich bei den LokalmatadorInnen viel getan. War das Debüt noch vermeintlich brav und „Nummer Sicher“, hat sich bereits auf dem Nachfolger „Seven“ angedeutet, wohin die Reise gehen kann.
Auf „Venom“ fährt das Quartett nun die volle Bandbreite auf und liefert ihr bisher eindeutig bestes Album ab! Wir haben im Vorfeld des Releases (am 28.02.2025) bei Sängerin Nastassja angeklopft…

 

 

Metal Aschaffenburg: Hallo Nastassja! Wie geht es dir? Wo erwische ich dich denn gerade?

Nastassja: Mir geht’s gut, danke der Nachfrage! Wir kommen gerade aus unserer Generalprobe für die Tour, die jetzt im Februar und März startet. Es wird spannend, endlich wieder auf der Bühne zu stehen!

Seit eurem letzten Album hat sich einiges bei Enemy Inside verändert. Das offensichtlichste: Ihr seid nur noch ein Quartett. Was ist denn mit Feli passiert?

Ja, das stimmt, Feli hat die Band verlassen, weil sich bei ihm beruflich und privat andere Prioritäten ergeben haben. Wir sind nicht im Schlechten auseinandergegangen und wünschen ihm nur das Beste. Wir hatten zwischenzeitlich sogar einen anderen Drummer, aber mittlerweile sind wir als Quartett sehr happy und eingespielt.

Zudem seid ihr für euer neues Album „Venom“ bei Reigning Phoenix Music untergekommen. Wie kam es denn zum Label-Wechsel?

RPM und Roar haben zusammengearbeitet, und uns wurde quasi die Wahl gelassen, ob wir bei Roar bleiben oder zu RPM wechseln möchten. Wir haben uns dann für RPM entschieden, weil uns das Angebot einfach sehr zugesagt hat und wir das Gefühl hatten, dass es der richtige Schritt für uns ist.

Auch euer Logo, sowie die Coverartworks sind einem ständigen Wechsel unterzogen. Nach Schwarz-Gold mit Zier-Schrift, Weiß-Gold und sehr klarem Logo stehen nun Schwarz, Rot und Blau im Fokus. Zu welchem Zeitpunkt der Arbeit an einem neuen Album steht euer übergeordnetes Design denn fest? Schon zu Beginn oder erst später?

Naja, natürlich wollen wir, dass jedes Album ein bisschen anders aussieht und sich nicht alles wiederholt. Man kann aber nicht pauschal sagen, wann genau das Design festgelegt wird. Es kommt immer auf die Musik an, aber meistens gibt es schon zu Beginn der Demo-Phase eine grobe Richtung, die sichim Laufe der Arbeiten am Album weiterentwickelt. Aber es ist nicht immer so fix – es kommt auf das Album und die Stimmung an.

„Venom“ erscheint am 28.02.2025. Ihr habt daraus bis heute sechs Singles (inklusive sensationeller Videos) ausgekoppelt, die in der Summe und in meinen Ohren noch härter, moderner und vielseitiger klingen als zuvor. Ich fühle mich oft an „Alien“ vom Vorgänger erinnert… Fühlt ihr euch heute freier im Songwriting als noch vor einigen Jahren? Gibt es Ideen, die ihr verwerft, weil ihr sie als nicht passend für Enemy Inside empfindet?

Ja, wir fühlen uns definitiv freier im Songwriting. Früher waren wir noch mehr an Genre-Grenzen interessiert, aber mittlerweile experimentieren wir viel mehr. Es gibt immer wieder Ideen, die wir verwerfen, aber nicht aus einem Zwang heraus, sondern einfach, weil sie nicht zu dem passen, was wir als Band gerade ausdrücken wollen.

„Seven“ war Enemy Inside pur. Auf „Venom“ habt ihr gleich drei Gäste eingeladen. Einer davon sticht besonders heraus: Zak Tell von Clawfinger. Wie ist denn die Zusammenarbeit mit ihm entstanden? (und wer von euch hätte gerappt, wenn Zak abgesagt hätte?)

Wir haben Clawfinger 2022 in Pappenburg supportet und sind danach in Kontakt geblieben. Wir haben einen Rap-Part für „Fuck That Party“ geschrieben und ich hatte den zunächst auf dem Demo eingesungen. Zak war unsere erste Wahl, und als er zugesagt hat, war es für uns natürlich perfekt. Hätte er abgesagt, hätten wir bestimmt noch andere Sänger angefragt, aber im schlimmsten Fall hätte ich es selbst übernommen, da ich ja den Part auf dem Demo hatte. Wir sind aber super glücklich, dass Zak dabei ist!

„Sayonara“ hat es mir auch sehr angetan! Der Song ist herrlich frech. Welchen Auslöser gab es denn für den Text?

„Sayonara“ ist eine Reaktion auf Hate-Kommentare, die man als Band im Laufe der Karriere immer wieder bekommt – und auch wir haben solche Kommentare erhalten. Der Song drückt einfach die Aussage aus: Wenn dir etwas nicht gefällt, dann „goodbye, au revoir, sayonara“. Du kannst dir etwas anderes anhören, wenn du möchtest. Es geht darum, sich von negativen Einflüssen zu distanzieren und einfach zu sagen, dass man sich nicht von solchen Kommentaren oder Menschen runterziehen lässt.

Ich interpretiere in den Texten allgemein sehr viele zwischenmenschliche Themen. Steht das „Venom“ als Synonym für alle schädlichen und giftigen Einflüsse, denen man in seinen täglichen Beziehungen ausgesetzt wird? (von innen wie von außen)

Ja, „Venom“ steht für alles Toxische – sowohl die schädlichen äußeren Einflüsse als auch die inneren Dämonen, die man mit sich herumträgt. Es geht um diese giftigen Einflüsse, die einen runterziehen können, und darum, sich davon zu befreien. Der Titel und die Texte sind eine Art Verarbeitung dieser negativen Kräfte, die man aus seinem Leben verbannen möchte.

Eure Videos sind ausnahmslos echte Augenweiden! Wie wichtig ist euch eine entsprechend beeindruckende Live-Performance und eure Wirkung auf der Bühne?

Vielen Dank! Die Live-Performance ist für uns enorm wichtig. Wir möchten, dass unser Publikum nicht nur die Musik hört, sondern die ganze Energie, die wir auf der Bühne versprühen, spürt. Wir legen großen Wert auf eine starke visuelle und akustische Präsenz, weil wir wissen, dass das den Unterschied macht. Eine unvergessliche Show ist das, wofür wir als Band leben.

Vielen Dank für deine Zeit! Wir sehen uns in Aschaffenburg!

Gerne! Wir sehen uns am 28.02 beim Heimspiel im Colos-Saal.

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