Kant – „Paranoia Pilgrim“

Ist das noch Hard Rock oder schon Proto Metal? Dunkler und in Sachen Riffing metallischer als auf ihrem verträumten Debüt „When The Strangers Come To Town“ präsentiert das Quartett neun kurzweilige Heavy Rock Stücke. Auch wenn die Lieder allesamt recht kompakt gehalten sind, einzig der epische, ausladende Closer „Rainbird“ kommt mit Überlänge daher, entsteht über die gesamte Spielzeit nie auch nur der Anflug von Langeweile.

In „Book Of Creation“ oder „Occult Worship“ nehmen sie genau an den richtigen Stellen Zeit für Instrumentalpassagen. Möchte man in Sachen Songwriting einen Kritikpunkt nennen, dann dass mit „Dark Procession“ das beschwingteste und energetischste Stück des Albums — mit einem richtig starken Kopfnicker-Schlusspart — recht spät in der Tracklist kommt. Zur Auflockerung des Materials wäre die Nummer auf der A-Seite schon interessant gewesen.

Zusammen mit der tollen, weil transparenten und warmen, Produktion ergibt sich so ein Bild, welches stimmig und überzeugend zugleich ist. Die vier Musiker*innen haben jegliche Aspekte der Frühphase der härteren Musik in ihre DNA aufgenommen und können diese eigen reproduzieren. Kant klingen nicht wie jeder Retro-Act. Wo andere nur kopieren, gelingt es den Aschaffenburgern aus den bekannten Elementen ihren ganz eigenen Mix zu zaubern. Ganz starkes Album! (mast)

Bewertung: 13/15 Punkte
Genre: Hard Rock / Proto Metal
Herkunft: Deutschland
Label: Sound Of Liberation Records
Veröffentlichungsdatum: 27.09.2024
Homepage: www.kant-music.de

Tracklist

1. The Great Serpent
2. Baba Yaga
3. Book Of Creation
4. Traitors Lair
5. Occult Worship
6. Paranoia Pilgrimage
7. Dark Procession
8. Lord Of The Flies
9. Rainbird