Leyka – „Requiem”

Verfasst am 06. Juli 2023 von Michael Klein (Kategorie: CD-Rezensionen, Regionale Bands) — 854 views

Die „Requiem“ EP startet mit dem traditionellen Hardcore/Metalcore-Brecher „Twentyseven“ in die Vollen. Mit den aggressiven Shouts in den Strophen, dem melodischen, klar gesungenen Refrain und dem kleinem Breakdown im letzten Drittel sind alle Genre-Fans bereits jetzt schon voll abgeholt, während die Kritiker bemängeln, dass das zwar alles gut gemacht, aber noch sehr stereotypisch ist.
Doch schon mit dem zweiten Song „Wolves“ brechen Leyka aus den Standards aus. Ein ungewöhnliches Riff als Leitmotiv, zusätzliche Vocals von Jörn Engelhardt (Call It Tragedy), einige Synthies und coole Gitarrenmotive, die sich in zweiter Ebene verstecken verleihen der Band aus Mainz direkt mehr Kontur. Das setzt sich auch in den weiteren Stücken fort. Der Titelsong zeigt neben viel Druck auf den Gitarren auch eine melancholische Note, während „Orange“ beinahe als Hardcore-Halbballade durchgeht. Der melodische Kern und einige coole Shuffle-Parts werden von relativ wenigen Riff-Attacken umzäunt – die gerade deswegen aber umso heftiger wirken. Ungewöhnliche, spannende Nummer!
Der Abschluss „Fences“ beginnt mit Piano und Streichern, knüppelt dann aber voll drauf. Der Refrain ist auffällig poppig geraten und steht voll im Kontrast zum brutalen Breakdown in der Songmitte.

Oberflächlich findet man auf „Requiem“ viel Bewährtes und Etabliertes. Wer sich der EP jedoch mit offenen Ohren nähert, der wird erkennen, dass sich die junge Mainzer Band (est. 2022) nicht auf Standards ausruhen, sondern mit viel Detailarbeit zu glänzen wissen. Coole EP! (mk)


Bewertung: 10/15 Punkte
Genre: Hardcore / Metalcore
Herkunft: Deutschland
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungsdatum: 17.03.2023
Homepage: https://www.facebook.com/leyka.band1/

Tracklist

  1. Twentyseven
  2. Wolves
  3. Requiem
  4. Orange
  5. Fences


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