Death To All | Vorband: Angelus Apatrida

Verfasst am 22. Juni 2022 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 1.248 views

20.06.2022 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Es kommt wieder Schwung in die Live-Rubrik! Und endlich auch wieder Metal in den Colos-Saal!

In einem gut gefüllten Saal dürfen zuerst Angelus Apatrida die Menge aufwärmen. Gestern wäre dies bei Außentemperaturen von knapp 40° nicht nötig gewesen – heute ist es aber keine schlechte Idee.
Der traditionelle Thrash Metal der Spanier klingt mal nach Exodus, mal nach Overkill, mal nach Heathen – bietet also nichts, was man nicht schon kennt, ist aber tadellos gezockt und funktioniert live sehr gut.
Man merkt den heimatlosen Engeln rund um Sänger/Gitarrist Guillermo Izquierdo die jahrelange Bühnenerfahrung an, so dass der an und für sich relativ gesichtslose Thrash wohlwollend angenommen wird. Applaus verdient!

Nach kurzer Umbaupause stehen dann die vier ehemaligen Death-Musiker auf der Bühne, auf die alle gewartet haben. Bass-Monster Steve Di Giorgio, Drum-Maschine Gene Hoglan, Gitarrist Bobby Koelble und Sänger/Gitarrist Max Phelps legen kommentarlos und trocken mit „Overactive Imagination“ los und lassen keinen Zweifel aufkommen, das Vermächtnis von Chuck Schuldiner würdig auf die Bühne bringen zu wollen. Konzentriert aber trotzdem spielfreudig und locker ballern sich die vier Amis durch mehr als zwei Stunden Material aus allen (!) Death-Schaffensphasen. Dabei kommen neben Klassikern wie „Zombie Ritual“ oder „Zero Tolerance“ auch echte Raritäten wie „Perrenial Quest“ zum Zuge. Da bleibt kaum einen Fan-Wunsch offen.
Das Doppel aus „Crystal Mountain“ und „Pull The Plug“ beschließt den langen Abend, der nochmal völlig klarstellt, dass es sich bei Death To All keineswegs um eine kommerzielle Resteverwertung handelt, sondern um die authentische und ehrliche Ehrbietung für das einflussreiche Erbe, das Death hinterlassen haben. Gespielt von überragenden Musikern. Weltklasse!

(mk)

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