Sons Of Apollo | Vorband: Dilemma
Verfasst am 10. Oktober 2018 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 2.732 views09.10.2018 – Colos-Saal, Aschaffenburg
Vor einer Supergroup zu spielen ist so eine Sache, die man eigentlich nur verkacken kann – wenn man nicht gerade selbst eine Supergroup ist.
So sitzen auch die noch recht frisch reformierten niederländischen Progger von Dilemma im… äh… Dilemma.
Das Material der Band ist einerseits zu bieder und brav, um wirklich mitreißen zu können – andererseits zu gewollt progressiv, um im Ohr hängen zu bleiben. Am Ende ein netter, aber unauffälliger Gig einer zumindest ziemlich sympathischen Band.
Was die Sons Of Apollo im Anschluss abreißen ist schon eine ziemlich abgefahrene Sache. (Leider bis zum Ende etwas zu laut) startet das Quintett mit dem derben „God Of The Sun“ und fackelt bis zum abschließenden Kracher „Coming Home“ ein zweistündiges, immer wieder mit kleinen Solo-Spots aufgepepptes Prog-Fest ab.
Normalerweise kann ich Solo-Gniedeleinen nicht so viel abgewinnen – aber auf diesem Niveau macht das einfach nur Spaß! Bisweilen weiß man gar nicht, wohin man schauen soll. Selbst Sänger Jeff Scott Soto darf sich in einem kleinen „Solo“ austoben.
Das anschließend an dieses Solo zusammen mit Bumblefoot intonierte Queen-Cover „Save Me“ hinterlässt dann eines der größten Ausrufezeichen des Abends. Ebenfalls ziemlich grandios: Die Single „Lost In Oblivion“, Dream Theaters „Lines In The Sand“ und die Band an sich. Die Musiker haben sichtlich Spaß an der Sache und wirken keineswegs wie eine von Egos geprägte Zusammenwürfelung, sondern wie eine echte Einheit, die sich jeden Applaus am Ende auch wirklich verdient hat. (mk)