Every Rock Hard | Mit: Buried In Smoke, Nump und Lucid Void

Verfasst am 15. Juli 2018 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen, Regionale Bands, Rezensionen) — 3.478 views

14.07.2018 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Die WM läuft noch, draußen ist allerfeinstes Biergarten- oder Badesee-wetter. Dazu noch Festival-Zeit. Eigentlich also ein denkbar ungünstiger Termin für ein Konzert im Colos-Saal.
Dennoch haben sich eine respektable Anzahl Leute im Club versammelt, um sich drei wirklich feine, regionale Bands anzuschauen.

Lucid Void erweisen sich als perfekter Opener für den Abend. Die atmosphärischen Instrumental-Songs eignen sich optimal zum eingrooven und aufwärmen. Das Quartett spielt viel mit Dynamik und spacig-psychedelischen Sounds. So muss es sich anfühlen, wenn man mit einer Margarita in der Hand im TIE-Fighter durchs All gleitet. Feiner Auftritt!

Anschließend kommt es zu einer längst überfälligen Premiere! Endlich spielen Nump im Colos-Saal! Die Würzburger feuern ihr größtenteils aus „Sun Is Cycling“-Stücken bestehendes Set bestens aufgelegt in die Meute. Sehr geil zu hören, dass die auf Konserve bereits bärenstarken Songs auch live keineswegs an Qualität einbüßen. Dabei trägt auch der fabulös aufspielende Neuzugang Dominik Heidinger an der zweiten Gitarre einen großen Anteil. So knallen die Riffs in den härteren Passagen gleich doppelt so fett und die Melodien können noch feiner gewoben und aufgezogen werden. Sehr stark diesbezüglich: „Blood On Their Hands“ und der monumentale Sternenkreuzer „Infiltrate Me“. „So Far Away“ hingegen beweist eindrucksvoll seine Qualität als Stadionhymne. Einfach geil, diese Truppe!

Da die bayerisch-hessische Grenze für viele Bands ein beinahe unüberwindbares Hindernis darstellt, dürften die Hanauer von Buried In Smoke den meisten Aschaffenburgern bisher unbekannt sein. Das Quartett braucht aber maximal zwei Songs, um sich dauerhaft in die Erinnerung der Anwesenden zu brennen, denn was die Jungs auf der Bühne abfackeln ist so dermaßen aufgekratzt und abgedreht, dass man es kaum vergessen kann. Nach drei Songs steht Gitarrist Robert nur noch in Boxershorts auf (und mehrfach auch vor) der Bühne und hat bis hierhin wahrscheinlich bereits seine ersten 1000m zurückgelegt.
Mehrmals (vor allem bei den von der Akustikgitarre getragenen Songs) muss ich an Tenacious D denken, obwohl Bands wie Airbourne oder AC/DC von Sound her deutlich verwandter sind. Am Ende schimmern sogar Rage Against The Machine durch. Doch wie auch immer: Man muss der energiegeladenen Performance des Quartetts einfach Respekt zollen. So ist sämtlicher Beifall, den Buried In Smoke um kurz nach Zwölf ernten redlich verdient! (mk)

Die Kommentfunktion ist nicht aktiviert.