Pain Of Salvation | Vorband: Port Noir
Verfasst am 05. April 2017 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 3.577 views04.04.2017 – Colos-Saal, Aschaffenburg
Es ist gefühlt bereits zehn Jahre her, dass Pain Of Salvation zuletzt für eine Gastspielreise in Deutschland unterwegs waren.
Klar, dass sich die Fans des (inzwischen ja nicht mehr komplett) schwedischen Gespanns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen und den Colos-Saal auch an einem Dienstagabend beinahe komplett füllen.
Davon profitieren auch Port Noir. Die Schweden passen aber auch einfach perfekt ins Vorprogramm: Die Mixtur aus Leprous, Muse uns vielleicht einer Prise Tool ist immer gefällig genug, um gleich ins Ohr zu gehen, aber nie zu einfach gestrickt, um langweilig zu werden. So bleiben die Besucher im Saal wie gebannt stehen, um dem Trio bis zum Ende zuzuhören.
Wenn die Band nach diesem Auftritt nicht hunderte neue Fans hinzugewonnen hat, dann weiß ich auch nicht. Ein perfekter Auftakt…
…dem Pain Of Salvation natürlich erwartungsgemäß die Krone aufsetzen.
Dabei machen es die Jungs um Daniel Gildenlöw den Besuchern aber gar nicht so leicht. Zumindest denen, die die Band bis dato noch gar nicht so gut kennen – denn der Auftakt mit dem kantigen „Full Throttle Tribe“ und dem schrägen „Reasons“ ist zwar (wie auch der gesamte Rest) musikalisch in Perfektion umgesetzt, entspricht aber auch dem Gegenteil von Eingängigkeit. Fans freuen sich aber über Prog der ersten Güteklasse! Die ungewöhnliche Setlist konzentriert sich auf „Remedy Lane“ (vier Songs) und natürlich das neue Album „In The Passing Light Of Day“ (sechs Songs), dessen 15-minütiger Titeltrack auch als Zugabe fungiert. Als großer Fan der Alben „Scarsick“ und „Be“ gehe ich leider leer aus. Doch diesen Wermutstropfen kann man akzeptieren, denn was die Band an Spielfreude und Präzision von der Bühne wuchtet, ist abermals einfach fantastisch. Vor allem im oft etwas hüftsteifen im Prog-Sektor. Um es nochmal auf den Punkt zu bringen: In der Form dieses Abends sind Pain Of Salvation ein enorm hoher Maßstab für die Konkurrenz und vielleicht eine der besten (und gleichzeitig auch sympathischsten) Livebands des Genres!
Text: (mk)
Bilder: (mst)
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