JuZ in Concert | Mit: Black Splendor, Roots Of Unrest, The Hellevator & Bloodgoat
Verfasst am 13. März 2017 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen, Regionale Bands) — 2.753 views11.03.2017 – JuZ, Aschaffenburg
Um die Veröffentlichung von „Spark Of Evil“ gebührend zu feiern, haben Roots Of Unrest ins JuZ geladen.
Im gut besuchten Saal durften Bloodgoat den Abend eröffnen. Der schmissige Thrash Metal des Frankfurter Quartetts taugte hervorragend zum Aufwärmen. Auch wenn immer wieder technische Probleme dazwischenfunkten (mal kein Bass, mal NUR Bass) – mit einem Sound irgendwo zwischen Slayer und älteren Kreator kann man wenig falsch machen.
The Hellevator brachten danach ebenfalls gut Schwung in die Menge. Der melodische Death Metal (mit häufigen Ausflügen in die brachialere Ecke) profitiert live vor allem von der angestachelten Performance, die die Flörsheimer (insbesondere Fronter Olli) auf die Bretter legen. Das kracht gut und hat mächtig Schwung am Ende der Kette – wie man unter Abrissfachkräften so sagt.
Spätestens jetzt merkt man aber, dass das vom JuZ-Team relativ neu aufgestellte Drum Shield nicht nur Vorteile bringt. Der Drumsound wirkt bei allen Bands des heutigen Abends vollkommen abgeschnitten. Von den Becken ist kaum etwas zu hören, was den eh schon tief angelegten Sound von (Death-) Metal-Bands einer wichtigen Ebene beraubt. Das Resultat: Zu viel tieftoniger Matsch ohne hörbare Spitzen. Alles nicht so einfach auf dieser kleinen Bühne…
Kommen wir zum Gastgeber: Vor gut zwei Wochen haben sie das JuKuZ noch zum Warm-Up genutzt und sich ordentlich warm gespielt. Heute sind sie bereit für Action in größerem Maßstab.
Was mir bei den früheren Konzerten live oft zu hüftsteif und statisch war, wirkt heute Abend deutlich gereifter und lockerer. Die Jungs haben sich kontinuierlich gesteigert – und dieser Gig ist mit Abstand der beste, den ich bisher von ihnen gesehen habe.
Das Publikum sieht das wohl genauso und feiert Stücke wie „Gremlins“, „Leatherface“ oder (einen meiner Favoriten) „Section In Monstrum“ gebührend ab. Sehr geil auch die abschließende Nummer „Vlad Dracul“ (wenn ich richtig gehört habe…). Schade, dass diese Nummer nicht mit auf der Debüt-EP gelandet ist.
Der groovige Death Metal der Jungs kommt heute so druckvoll rüber, dass zwischenzeitlich die Anlage in die Knie geht und die Sicherungen herausfliegen. Nehmen wir dies als Zeichen für die Energie, die heute von Roots Of Unrest ausging.
Im Anschluss kämpften Black Splendor mit mehreren gravierenden Problemen, die den Auftritt der live nur selten zu sehenden Band nicht gerade einfach machten. Zum einen waren dies anhaltende Soundprobleme auf und vor der Bühne, sowie die Tatsache, dass die Rhythmusfraktion gesundheitlich massiv angeschlagen auf der Bühne stand. Bei so komplexer Musik im Grunde das Todesurteil für eine Live-Performance. So war heute nur entfernt zu erahnen, welches Potenzial Stücken wie „Sieben“ & Co. eigentlich inne wohnt.
Statt zu meckern, zog sich das Quintett aber professionell aus der Affäre, nahm es mit Humor und machte das beste aus der Situation. Und wer die Band schon einmal gesehen hat, der weiß, dass die Band deutlich mehr kann als sie heute zeigen konnte. Hat trotzdem Spaß gemacht.
Danke an alle Bands für den tollen Abend!
(mk)
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