Finnland hoch 3

Verfasst am 22. Oktober 2009 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 2.395 views

Amorphis | Vorbands: Amoral, Before The Dawn

21.10.2009 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Zwei Jahre nachdem Amorphis auf der damaligen „Silent-Waters“-Tour das letzte Mal im Colos-Saal gastierten, machen die Finnen erneut einen Abstecher nach Aschaffenburg. Wie damals schon mit Swallow The Sun und Insomnium, haben sie auch dieses Jahr wieder landsmännische Unterstützung mitgebracht: Amoral und Before The Dawn haben die Ehre den Abend zu eröffnen.
Die Jungspunde von Amoral tun sich damit jedoch sichtlich schwer. Die Mixtur aus Classic Rock, Power Metal und Bodomkindergeschraddel zündet beim anwesenden Publikum nur sehr zaghaft. Die vielen zwar gut gespielten, aber orientierungslosen Stücke und Songideen ernten maximal das Prädikat witzig. Naja – für Höflichkeitsapplaus reicht´s.
Before The Dawn sind da schon ein ganz anderes Kaliber. Stilistisch gar nicht so weit von den Headlinern entfernt, kann das Quartett den Anwesenden deutlich mehr Reaktionen entlocken – und diese fallen sehr positiv aus. Die Stücke sind sich zwar alle sehr ähnlich und die Grunts eindimensional. Dafür gefällt der Cleangesang von Bassist Lars Eikind heute doppelt so gut.
Amorphis weisen mit dem Einstieg „Silver Bride“ gleich auf den Fokus auf neues Material hin, denn das neue Album „Skyforger“ bildet eindeutig den Schwerpunkt des Auftritts. Klassiker wie „Alone“, „Castaway“ oder „The Smoke“ dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Die Band präsentiert sich routiniert, doch erneut ist es vor allem Sänger Tomi Joutsen der die Akzente setzt. Wo wären Amorphis heute wenn dieses Gesangs und Gruntwunder 2005 nicht eingestiegen wäre? Besonders deutlich wird heute, dass das Material der letzten drei Alben zweifelsohne bärenstark ist, sich jedoch (bis auf wenige Ausnahmen wie z.B. das bärenstarke „Majestic Beast“) insgesamt sehr ähnelt. So sind heute fast ausnahmslos die älteren Stücke, die die Ausrufezeichen setzen. Die Zugabe mit dem Karelian-Isthmus-Klassiker „Signs From The North Side“ und dem hymnischen „My Kantele“ macht dies überdeutlich. Ich bin gespannt wohin die weitere Reise der Band geht. (mk)

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