Bigelf – „Cheat The Gallows“
Verfasst am 22. Oktober 2009 von Michael Klein (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.670 views
Ausgetrickst
Schon der Opener offenbart alle Facetten des Bigelf´schen Klangkonstrukts: siebziger-Jahre Gesang, psychedelische Keyboardsounds, Boulevard-Bläsereinsätze und Melodien, die auch von Queen (hört nur den mehrstimmigen Gesang in „Counting Sheep“), Genesis oder sogar Black Sabbath stammen könnten – „Cheat The Gallows“ ist vertonter Wahnsinn! Sogar geschmeidiger, grooviger Jazz („Blackball“) und epische Spaceklänge („Hydra“) finden Verwendung. Im Vergleich zu vielen anderen Progressive-Bands, die sich an Retro-Sounds orientieren, legen die vier Amis den Schwerpunkt auf die knackigen Riffs und den Begriff „Rock“. Spielereien hin oder her – es sind immer die Gitarren, die den Mittelpunkt des Geschehens bilden. So können sich Bigelf ein wenig vom Rest des Genres abheben. Bei aller Kunst, diese knallbunten Puzzlestückchen so geschickt miteinander zu verbinden ist „Cheat The Gallows“ auf Dauer doch recht anstrengend. Der Kopfzirkus fordert den Hörer permanent heraus. Wer dem gewachsen ist und das Album mehrfach rotieren lässt, der wird tief in das detailverliebte Album eintauchen können – alle anderen werden nach der ersten Karussellfahrt bestimmt aussteigen. „Cheat The Gallows“ ist sicher nicht der mancherorts zitierte Meilenstein des Prog – ein spaßiges, frisches Album ist es aber auf jeden Fall. (mk)
Bewertung: 9/15 Punkte
Genre: Progressive Rock
Herkunft: USA
Label: Powerage Records
Veröffentlichungsdatum: 25.09.2009
Homepage: www.Bigelf.com
Tracklist
- Gravest Show On Earth
- Blackball
- Money, It´s Pure Evil
- The Evils Of Rock & Roll
- No Parachute
- The Game
- Superstar
- Race With Time
- Hydra
- Counting Sheep
Tags: Bigelf, Cheat The Gallows