Testament | Vorband: Kryptos

Verfasst am 04. August 2016 von Manuel (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 2.537 views

03.08.2016 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Die alte Thrash-Garde scheint in Aschaffenburg gut anzukommen.
Waren es vor ein paar Monaten noch Exodus, die den Colos-Saal füllten, waren die Reihen bei Testament nun auch gut gefüllt. Als Vorband fungierten an diesem Abend Kryptos, die wohl bekannteste Metal-Band Indiens. Mit ihrer melodischen Mischung aus Thrash und Heavy Metal bringen die vier Herren das Publikum in Stimmung und machen so Lust auf ihr bald erscheinendes Album „Burn Up The Night“. Zwar zählen dir Herrschaften wahrlich nicht zu den Innovatoren des Heavy Metal, an Spielfreude und Engagement fehlt es ihnen dabei aber auch mit Sicherheit nicht!

Nach einer zeitlich humanen Umbaupause betraten Chuck Billy und seine vier Mannen die Bühne, um ein Set aus alten und auch neuen Liedern zu liefern. Schon im eIMG_7521rsten Drittel der Show fiel jedoch auf, dass Testament an diesem Abend nicht mit dem allerbesten Sound gesegnet waren. Der, vor allem von Riffs und Melodien lebenden Musik, wurden komplett die Flügel gestutzt, indem das Schlagzeug zu laut und die beiden Gitarren und der Billys Gesang im Verhältnis dazu viel zu leise waren. Da konnten die Klassiker wie „Off The Wall“, „The Preacher“ und „Practice What You Preach“ oder eben die neueren Hits wie „Native Blood“, „Rise Up“ und „The Formation Of Damnation“ noch so gut sein – Wenn man davon nur die Hälfte hört, ist das unbefriedigend. Noch schlimmer wurde der Sound zum Ende der Show, als zum unausgewogenen Klangbild auch noch Störgeräusche hinzukamen. Entweder wackelte hier ein Stecker oder der Vortrag war in sich schlicht und ergreifend zu laut, um von den Boxen kompensiert werden zu können.
Des Weiteren wirkten Testament während der gesamten Show äußerst abgeklärt und professionell. Natürlich lobte man die Anwesenden für die Stimmung und natürlich ermutigte man die Menschen im Moshpit diesen weiterzubetreiben, dies erschien jedoch eher als Pflichterfüllung, als echter Freude. Die Krone setzte dem Ganzen dann nur noch auf, dass nach knapp einer Stunde Schicht im Schacht war. Die Band bedankte sich noch artig fürs Vorbeikommen, wies nochmal darauf hin, dass Ende des Jahres das neue Album „The Brotherhood Of The Snake“ anstehen würde und man dies bitte kaufe, und verabschiedete sich dann ohne Zugabe in die Katakomben.

Insgesamt also ein äußerst durchwachsener Gig, bei dem, durch die Soundprobleme auf der einen und die „professionelle“ (manch einer nannte sie „blutleer“) Darbietung auf der anderen Seite, der Funke nicht so recht überspringen wollte.

Text: (ms)
Bilder: (mst)

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