Stefan Benak (Nump): Periphery – „Periphery II“
Verfasst am 11. Februar 2015 von Fallen (Kategorie: Stimmen der Szene) — 2.357 viewsDa Nump kreative Musik machen, liegt die Vermutung nahe, dass sie selbst einen interessanten und guten Musikgeschmack haben. Neben Opeth oder Pain Of Salvation stehen aber auch etwas unbekanntere Bands auf der „Gefällt-mir-Liste“ der Band. Bassist Stefan stellt uns einen seiner Lieblinge vor:
Brachialer Gitarrensound, absolut abgefahrenes Riffing, drei wahnsinnige Gitarristen, eine Stimme, die Ihresgleichen vergeblich sucht und völliges akustisches Neuland. Das schoss mir beim ersten Hören dieser CD durch den Kopf. Etwas Derartiges habe ich bis dato noch nicht gehört.
Zugegeben – die Scheibe überfordert ein bisschen beim ersten Mal, aber gerade das macht auch ihre Langlebigkeit aus, denn noch nach zwei Jahren schwärme ich vor und mit meinen Bandkollegen von der Scheibe und den Details, die sich neu entdecken lassen. Die CD bewegt sich irgendwo zwischen Meshuggah-esquen Brachialparts und hinreißendem Stadionrock mit Gänsehautgarantie, völlig ohne mir bekannten Vergleichsobjekten. Mit Songs wie „Scarlet“ und „Luck As A Constant“ zeigt sich das wahnsinnige klangliche Volumen der Band. Bei letzterem spielen die drei Gitarristen parallel asynchrone Parts, die dennoch melodisch Sinn ergeben und auch nicht gemisst werden möchten.
Im Großen und Ganzen lassen sich die Songs aber nicht unter einen Hut stecken, die CD wird von dem Dreiteiler „Somewhere In Time“, bestehend aus den Songs „Muramasa“, „Ragnarok“ und „Masamune“, die sich zu Beginn, in der Mitte und am Ende der Scheibe befinden, zusammengehalten. Dazwischen wird man jedoch mit einer überraschenden Vielfalt von Ideenreichtum belohnt.
Mit dem 2012 erschienenen Meisterwerk zeigten die Amerikaner um Gitarristen und Songwriter Misha Mansoor, wie weit der moderne Metal gehen kann und dass noch lange kein Land in Sicht ist. Also kann man sich Periphery-technisch schon auf die beiden am 27.1. erschienenen CDs „Alpha“ und „Omega“ freuen. Mir persönlich öffnete sich mit dieser CD ein riesiges Repertoire an anderen ähnlichen Bands, wie Animals as Leaders, TesseracT, Monuments und wie sie alle heißen und ist, obwohl sie mit zwei Jahren ziemlich jung ist, außer Frage die meistgehörte Scheibe in meinem Besitz. (Stefan Benak)
Tipp aus der Redaktion: Wem beispielsweise Protest The Hero zusagt, sollte einen Lauscher für Periphery riskieren. (mat)
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