Machine Head – „Bloodstone & Diamonds“
Verfasst am 09. November 2014 von Manuel (Kategorie: CD-Rezensionen, Rezensionen) — 2.323 views
Erfreulicherweise ist Machine Heads Einstand auf Nuclear Blast besser ausgefallen, als man dies nach dem letzten, recht uninspiriert wirkenden Werk „Unto The Locust“ hätte erwarten können. Dabei geht man von Beginn an wenig subtil zu Werke, setzt auf die ganz große Gesten, Chöre und Streicher.
Gerne kann das achte Studioalbum der Kalifornier mit einem Blockbuster vergleichen. „Bloodstone & Diamonds“ präsentiert sich so wie ein millionenschwerer Actionfilm, bei dem an allen Ecken und Enden etwas passiert, ruhige Momente in denen man das Gehörte reflektieren kann, gibt es (leider?) kaum. Wer auf kleine asiatische Indie-Rachefilme steht, ist hier falsch.
Während man Songs wie das epochale „Now We Die“ oder die Dampframme „Night Of Long Knives“ hört, ist einem dies aber auch egal, denn wenn „Bloodstone & Diamonds“ eines ist, dann unterhaltsam. Rob Flynn und seine Mitmusiker verstehen es perfekt, Refrains und Melodien zu schreiben, die sich sofort ins Hirn brennen – „In Comes The Flood“, anyone?! Auch wenn einen manchmal das Gefühl beschleicht, dass hier alles „bigger than life“ sein soll, wirkt es dennoch so, als wären Machine Head 2014 nicht so vorhersehbar und auf Teufel-komm-raus durchgestylt, wie sie dies noch auf „Unto The Locust“ der Fall waren. Wenn wir bei der Film-Metaphorik bleiben, ist „Bloodstones & Diamonds“ „Terminator 2“ und „Unto The Locust“ ein beliebiger Michael-Bay-Film. Die Songs mögen vielleicht nicht die Tiefe besitzen, die man den Amerikanern noch auf „The Blackening“ attestieren kann, fast jeder Song nimmt unvorhersehbare Wendungen („We Sail Into The Black“) und bleibt so auch nach vielen Durchläufen noch interessant.
Wirklich neue Elemente sucht man hier zwar vergebens, durch dargebotenen Re-Kombination altbekannter Versatzstücke bleiben Machine Head auch noch 2014 relevant und vor allem interessant. Alles in allem ist „Bloodstone & Diamonds“ für den Thrash Metal das, was Behemothss „The Satanist“ für den Death Metal ist: Ein Feuerwerk der Perfektion, welches die Genregrenzen vollends ausreizt. (ms)
Bewertung: 13/15 Punkte
Genre: Thrash Metal
Herkunft: USA
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungsdatum: 07.11.2014
Homepage: www.MachineHead1.com
Tracklist
- Now We Die
- Killers & Kings
- Ghosts Will Haunt My Bones
- Night Of The Long Knives
- Sail Into The Black
- Eyes Of The Dead
- Beneath The Silt
- In Comes The Flood
- Damage Inside
- Game Over
- Imaginal Cells
- Take Me Through The Fire
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