Cervet
Verfasst am 01. November 2014 von Michael Klein (Kategorie: Band Of The Month, Interviews, Regionale Bands) — 4.893 viewsYes, they bang!
Cervet sind eine Institution. Cervet sind Aschaffenburger Metal-Geschichte. Cervet sind immer noch aktiv – und sie feiern in wenigen Wochen ihren 25. Geburtstag!
Bevor es zu den aktuellen Feierlichkeiten kommt, darf ein kleiner Rückblick natürlich nicht fehlen. Da wir uns den neueren Kapiteln rund um „Season Of The Witch“ und „Ghost Train“ bereits ausführlich in zwei Interviews (Siehe hier und hier) gewidmet haben, trafen wir uns mit Fronter Zappa im gemütlichen Dead End, vor allem um uns über die davor liegenden, früheren Tage der Truppe zu unterhalten.
Zwischen den Zeilen des folgenden Plauschs findet ihr zur Auflockerung einige Geburtstagsgrüße von einigen Freunden und Wegbegleitern der Band.
Metal-Aschaffenburg: Hi Zappa! Schön, dass es mit dem kleinen Interview erneut klappt! Lass uns am besten ganz von vorn anfangen. Wie seid ihr damals überhaupt auf die Idee gekommen eine Band zu gründen?
Zappa: Ich denke, aus dem gleichen Grund wie bei vielen anderen Bands auch. Wir waren jung, haben Metal gehört, waren völlig begeistert von den ganzen Bands und wollten halt auch so was machen.
Ich habe den Heiko im Spanienurlaub kennen gelernt. Das war so eine Bus-Tour mit ein paar Kumpels. Der Bus hat die ganzen Käffer abgegrast und Leute eingesammelt. In Hösbach ist dann der Heiko eingestiegen und wir haben gleich gesehen, aha, Sodom-T-Shirt! In Spanien war er dann auch im selben Hotel wie wir. Die Schlüsselszene war dann folgende: Wir haben im Hotel am Tisch gesessen und gegessen, da kam plötzlich Heiko an, hatte schon leicht einen sitzen (lacht) und sagt: „Ah, heute Abend gibt’s Metal-Party!“ und haut wieder ab. Haha! Wir haben uns nur verwundert angeschaut, ihn später aber noch mal getroffen. Da hat er dann erklärt, dass es eine Metal-Kneipe hier in der Gegend gibt und ob wir nicht mal mitwollen…
Das haben wir natürlich getan. Und was da drin abgegangen ist, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Einfach nur geil. Die ganzen Bands wie Anthrax, Metallica & Co. waren alle auf ihrem Höhepunkt. Die Leute haben da so heftig gepogt und abgemoscht. Da sind sogar die Stühle geflogen! Das war einfach nur geil da!
Als wir am nächsten Tag noch mal da waren hat der Wirt, als er uns gesehen hatte, alle Stühle und Stehtische weggeräumt, haha! Das T-Shirt von dieser Metal-Kneipe hab ich heute noch!
Später im Urlaub konnte ich mich dann mit Heiko im Hotel ein bisschen näher unterhalten und er hat mir erzählt, dass er zusammen mit seinem Kumpel Patrick eine Band gründen will.
Damals gab es vom Metal Hammer noch so „Roadstar“-Angebote, also eine Gitarre mit kleinem Verstärker für erschwingliches Geld. 200 Mark oder so. Ich wollte immer Gitarre spielen! Aber da hatten sie schon zwei. Einen Bassisten hatten sie eigentlich auch schon – aber bei ihm wussten sie nicht, ob er überhaupt weitermachen will. Da hab‘ ich dann überlegt: Bass? Hmm. Ich weiß nicht. Ich hab‘ dann gesagt: Dann machen wir halt drei Gitarren! Haha! Ich hab‘ dann aber einfach mal für den Bass zugesagt.
Zurück zu Hause hat das dann schnell Form angenommen. Der alte Bassist hat dann wirklich aufgehört, mit Patrick habe ich mich sofort perfekt verstanden und ich hab mir den „Roadstar“-Bass bestellt. Der Proberaum bei Patrick in dem wir dann begonnen haben ist heute immer noch der gleiche!
„Hi german friends from Cervet… You know, that for us it’s always great to meet you guys when we go to europe, especially to this paradise called Aschaffenburg…Congrats for spreading your Thrash Metal for 25 fucking years… We hope you have more 25 years ahead stocked by a lot of beautiful german Beers!“ – Amilcar & Torture Squad
„Alles Gude zum 25ten, ihr Nasen!!! Wow, Ihr seid ja noch älter als wir… aber je oller, je doller, sagt man ja… also, dann auf die nächsten 25!!! Cheers and keep on thrashing motherfuckers!!! – Verdict
Das war dann alles im Jahr 1989?
Genau! 1989. Wir hatten relativ schnell begonnen mit Coverversionen aufzuhören und eigene Sachen zu schreiben. Wir hatten nur lange Zeit keinen Schlagzeuger – das war nicht ganz einfach – aber man hat da schon gemerkt, was heute noch bei Cervet so ist – wir haben ein extrem gutes Durchhaltevermögen! Denn wir haben sehr lange Zeit ohne Schlagzeuger geprobt.
Irgendwann haben wir dann Hundi – einen langjährigen Kumpel von mir, der auch immer schon Gitarre spielen wollte, angehauen: Du musst jetzt Schlagzeug spielen! Irgendwann hat er sich dann wirklich ein Schlagzeug gekauft und fertig war die Band, die damals übrigens noch Dark Avenger hieß! Patrick hatte sich damals sogar extra Plektren machen lassen mit dem Aufdruck „Dark Avenger/Hell-Tour“. Bei Hundi hatte ich dann aber irgendwann den berühmten „Death-Metal-Sampler“, der mit eigentlichem Death Metal von Heute gar nix zu tun hat, in die Hände bekommen und gesehen, dass es Dark Avenger ja schon gab. Hundi meinte: Egal! Haha!
Und wo kam denn der Bandname Cervet her?
Ich war ja schon immer großer Horrorfilm-Fan und liebe „Das Omen“. In diesem Film gibt es einen Friedhof, der Cerveteri heißt. Den gibt es auch wirklich! (Siehe hier) Der Priester im Film schreibt das mit Kohle auf eine Steinplatte, stirbt aber währenddessen und kommt nur bis „Cervet…“. Aber weil sich Cervet (gesprochen „Tserwet“ – Anm. d. Red.) komisch anhört, sprechen wir es einfach Cervet („Tschörwet“ – Anm. d. Red.) aus.
„Hallo, meine lieben Freunde von Cervet. Wünsche euch alles erdenklich Gute zum 25sten. Mein Gott, wie die Zeit vergeht. Hoffe, ihr zieht euer Ding unbeirrt weiterhin durch und lasst euch auch in diesen rauen Zeiten nicht den Spaß an der Mucke verderben. Ich grüße euch und tretet sie alle in den Arsch ,))) Euer Kumpel Tom“ – Tom Angelripper/Sodom
Hey, hey, Zappa & die Bang-Gang! Alles Gute zum 25-jährigen und dem Titel ‚offizielle Bang-Institution Aschaffenburg‘! Auf die nächsten 250…bang on!“ – Rocky Lewis
Damit ist jetzt nicht nur geklärt, wo der Name herkommt, sondern auch, wie man ihn richtig ausspricht.
Genau, es gibt heute noch Leute, die ihn „Tserwet“ aussprechen. Nix da, es heißt „Tschörwett“! Haha!
Und den Namen gibt es kein zweites Mal.
Ja, dadurch, dass wir den Namen gekürzt haben und die Aussprache geändert, gibt’s den nur bei uns so. Es gibt wohl einen Ort in Frankreich, der Cervet geschrieben und „Servee“ gesprochen wird. Und einen türkischen Fußballspieler, der manchmal so geschrieben wird.
Manchmal wird auch die Wildkatze Serval als „Cervet Cat“ benannt.
Es gibt auch auf YouTube einen Videoclip einer spanischen Band, die sich auch Cervet nennt. Die haben aber nur dieses eine Video. Du kannst dort keine Gesichter erkennen und die Musik ist ähnlich schlecht wie wir in den Anfangstagen waren, haha!
Hattet ihr denn schon Songs fertig, als schließlich Hundi als Drummer zu euch stieß?
Ja, das war dann so ca. 1991. Da waren schon einige Songs fertig und Hundi musste nur noch dazu spielen.
„25 Jahre Cervet. Die Thrash-Metal-Urgesteine vom Untermain! Was vor 25 Jahren begann, wird bis heute mit voller Breitseite weitergeführt – beinharter, rauher Metal, der allen Widrigkeiten trotzt. Das zahlt sich aus. Die hiesige Metal-Gemeinde steht ihnen treu zur Seite und ist jederzeit bereit für den Schlachtruf: ‚Yes we bang!!‘ Forbidden Daser schätzen Cervet nicht nur als fantastische Kollegen, sondern auch als Freunde über all die Jahre hinweg. Auf weitere 25 Jahre Cervet! All the best!“ – Forbidden Daser
„Gute Mucke, weiter so!“ – Sam (Sam’s Hard ’n‘ Heavy)
Damit war euer erstes Demo „Deprave The World“ nicht mehr weit entfernt. Ich als Neuling kenne davon eigentlich nur „Sarcastic Sacrifice“, das ihr ja immer noch spielt.
Die Stücke von „Deprave The World“ haben wir alle so bis ca. 2000 noch alle live gespielt. Es gab das Demo nur als Kassette. Der Walter und Ibrahim von Metal Attack haben das damals auf einem 8-Spur-Aufnahmegerät aufgenommen. Es fragen auch heute noch Leute, ob wir das Demo nicht noch mal auf CD rausbringen wollen. Aber ich will das eigentlich nicht. Lieber investiere ich die Zeit, um neue Sachen zu machen.
Für die, die die Stücke von „Deprave The World“ nicht kennen: Sind die Songs denn schon stellvertretend für das, was man von Cervet kennt?
Also, so, wie wir heute klingen, klingen die Stücke nicht. Der Gesang ist richtig übelst derb. Eher Growls. Wir haben einen Auftritt von 1993, Halloween in Großkrotzenburg. Wenn ich mir das heute anschaue, muss ich sagen, das war Black Metal, haha.
Ich hab damals Töne angeschlagen, die würde ich heute nicht mehr hinkriegen.
Aber auf „Deprave The World“ sind echt gute Songs drauf. Nimm z. B. „Realm Of Sins“ – ein geiler Song! Den könnte man genau so noch mal aufnehmen. Oder „Desolate Truth“ – ein genialer Song vom Heiko. Der war schon damals unserer Zeit voraus.
Habt ihr denn zu dieser Zeit viel live gespielt?
Ja, das Witzige war ja, dass wir, obwohl wir alles andere als Virtuosen waren, trotzdem viele Auftritte hatten. Damals war Death Metal auch stark angesagt und man hatte schon auf Anhieb gewonnen, wenn es nur richtig brutal war, haha.
Forbidden Daser gab es zu dieser Zeit ja auch schon, die waren technisch damals richtig gut. Spielerisch konnten wir da keinesfalls dagegen anstinken. Und obwohl wir wirklich technisch viel schlechter waren als andere Bands, haben wir uns aufgeführt wie die Großen, haha! Wenn jemand unser 5-Minuten-Intro abgelehnt hat, haben wir gesagt: Nix, dann spielen wir nicht. Wir haben einfach unser Ding durchgezogen. Darauf sind wir schon stolz. Und es gab halt viele, die das gut fanden.
Wir haben damals auch mit verschiedenen größeren Bands in der Region gespielt. Mit Misfit haben wir mal auf einer Party auf dem Straßbessenbacher Grillplatz gespielt. Die waren Headliner, Forbidden Daser waren auch da, zwei/drei andere Bands und wir. Und obwohl wir mit Abstand technisch die schlechteste Band waren, hatten wir fast die meiste Resonanz an dem Abend. Da waren 500 Leute – auf einer Party wohlgemerkt! So was gibt es heute gar nicht mehr.
Eine lustige Anekdote fällt mir da grad noch ein. Nach ein paar Songs habe ins Publikum gefragt, ob der Sound gut ist. Da hat einer aus dem Publikum reingerufen: Es ist zu leise!
Da bin ich ans Mikro und hab‘ zum Mischer – ich glaube, das war einer vom Guitar Place – gesagt: „Mach mal lauter!“ Und er so: „Was soll ich denn lauter machen? Meinst du die Front oder den Monitor?“ Wir hatten ja keinen Plan, haben uns angekuckt und ich hab dann geantwortet: „Alles!“, haha!
Eigentlich total peinlich, aber wir hatten ja keinen Plan und wollten einfach nur auf die Kacke hauen.
„Cervet sind der Grund, warum es das Totentanz Magazin gibt! Ich wollte damals einen Artikel über die Jungs lesen, fand aber nirgends was. Deswegen gründete ich ein Metal Fanzine und schrieb über Cervet und las es dann selbst.“ – Arno Bretträger (Totentanz Magazin)
„Servus, also von mir: Auch wenn ihr erst nach uns (Ragnarøk) angefangen habt, muss ich zugeben, ihr habt das größere Durchhaltevermögen. Glückwunsch zum 25ten und weiter so!“ – Christian Gerken (Sam’s Hard ’n‘ Heavy)
Wie hat man denn damals von solchen Veranstaltungen und Partys erfahren? Internet war ja noch nicht wirklich.
Es lief wirklich über Mund-zu-Mund-Propaganda. Im Hard Rock Cafe hat man auch viele Leute getroffen und die Hütte war immer voll. Es gab da verschiedene Metal-Abende. Mal Death Metal oder mal Hard Rock.
Es gab auch regelmäßige Partys. Wie z. B. in Sulzbach die „Schädelwegfetz-Party“, auf der immer Bands gespielt haben. Da ist auch echt die Kuh geflogen. Heute ist es ja schon schwer, überhaupt Leute dazu zu motivieren irgendwo hin zu gehen.
Wir hatten damals auch Mal eine Party – die Spilling Blood Party – veranstaltet. Wir haben da alles mit Deko-Grabsteinen und aufgehängten „Leuten“ dekoriert. Da waren auch 250 Leute – und es haben nicht mal Bands gespielt! Das war schon ’ne geile Zeit!
Von allen Bands, die damals schon aktiv waren, seid ihr nie wirklich weg gewesen.
Ja, darauf sind wir schon stolz. Es gab so viele Bands, die haben sich gegründet, waren wirklich gut, haben ein paar Mal gespielt und sich dann aber wieder aufgelöst.
Bei euch ging es dann 1996 mit der Demo „Sunrise“ weiter.
Ja. Wenn man das heute sieht – da lagen musikalische Welten zwischen „Sunrise“ und „Deprave The World“. Die Mucke ist ja immer noch hart, aber viel melodiöser und mit anderen Einflüssen. Da haben dann auch viele Leute gesagt, dass wir hörbar besser geworden sind. Klar, da sind immer noch Tining-Probleme zu hören – aber im Vergleich zum ersten Demo ist das schon deutlich besser.
Und beinhaltet mit „Rotting On The Gallows“ euren ersten Hit!
Wie seid ihr denn zu dieser Zeit auf den „Demonic-Metal-Sampler“ (veröffentlicht durch den Heavy Metal Fanclub „Metalheads“) gekommen?
Das weiß ich echt nicht mehr. Wahrscheinlich haben die uns angeschrieben und wir haben gesagt, klar doch! Aber ich weiß es echt nicht mehr, haha.
Ein paar Jahre später kam dann die kleine Demo „Blood For Fire“ und Hundi stieg aus.
Ja, ich müsste lügen, aber die Demo hatten wir bei Hundis letztem Auftritt 2000 das erste Mal mit dabei.
Was hat es denn mit der raren „Journey To Perish“ genau auf sich? Darauf sind ja quasi die gleichen Stücke wie auf „Blood For Fire“ drauf.
Also, das Ding ist echt rar. Das hab nicht mal mehr ich! Da war ich auch sehr überrascht, als ich das Ding bei euch im Heft gesehen hatte.
Das war so: Wir wollten einen Nachfolger für „Sunrise“ und hatten ein paar gute Songs zu dieser Zeit. Aber es hat mit dem Aufnehmen nicht so richtig geklappt. „Journey To Perish“ war dann die Probeaufnahme, die wir aber nicht fertig bekommen haben. Da sollten eigentlich dann noch mehr Songs drauf. Unter anderem eben noch „Blood For Fire“ und ein Song hieß noch „Life Is A Pieces Of Flesh“. Letztendlich kam dann die Demo „Blood For Fire“ über das Totentanz raus.
Über den Song „Lord Of Deception“ war ich sehr überrascht. Das ist ja kein Thrash Metal, sondern sehr atmosphärisches Material.
Da habe ich mich inspirieren lassen von „Hatework“ von Morbid Angel. Also wenig gitarrenlastig, sondern sehr orchestral. Das fand ich halt auch schon immer irgendwie geil. Der Song ist dann quasi komplett auf meinem Mist entstanden.
„Hey there guys! happy 25th anniversary, keep up with the good metal! Best wishes for the future! \m/ -.- \m/ ¡Que viva el metal!“ – Split Heaven
„Cervet? 6666 Mega Evil! Die haben mich dazu gebracht meine Mikrowelle aus der Küche in die Kabine aufzubauen, mikrofonieren und aufnehmen! Indianergesänge durfte ich mir auch antun, und für all dass, haben sie (wobei wir es super anständig gemacht haben, net dass do aane okümmt) einen Oschiß verdient! Mach lauter!!! Und vor Allem weiter!“ – Marc Bugnard (LFT-Studio)
Nach Hundis Ausstieg lief es bei Cervet dann etwas ruhiger.
Ab 2000 haben wir dann einen neuen Schlagzeuger gesucht – es kam bloß nix. Es war aber auch eine Phase, in der nicht wirklich so viele Bands in Aschaffenburg unterwegs waren. Die Szene war viel kleiner geworden.
Wir hatten dann im Gully mal eine Art Krisensitzung und überlegt, ob wir aufhören – aber das wollte niemand wirklich.
Damit wir wenigstens proben konnten, haben wir uns dann einen Drumcomputer angeschafft. Das war für uns dann eine ganz neue Sache. Hundi hatte halt eine ganz eigene Art Schlagzeug zu spielen – er hat ja wie wir auch nie wirklich sein Instrument gelernt. Aber es hat gut funktioniert.
In den Drumcomputer-Proben kam dann schnell die Frage auf, warum nicht mit Drumcomputer auftreten? Haben wir dann ab 2003 tatsächlich auch gemacht.
Wir hatten sogar mal eine Show, bei der der Drumcomputer ein Solo hatte. Wir sind da von der Bühne und haben an der Theke solange ein Bier getrunken, haha!
In den 2000ern bist du dann auch bei Tyrax eingestiegen, richtig?
Ja, genau! Einige Leute hatten da ja schon gedacht, dass Cervet jetzt aufgelöst sind. Das war aber nie der Fall! Das habe ich auch bei Tyrax immer klargestellt.
Tyrax-Drummer Jochen haben die Cervet-Songs aber auch gut gefallen und er ist dann für einige Zeit bei uns eingestiegen. Er hat sogar die „Seasons Of The Witch“-Drumtracks neu eingespielt. Nur leider sind die Bänder danach verschollen. Auf der letztendlichen Version ist ja noch der Drumcomputer zu hören.
Neben den Texten sind zwei Songs von Tyrax sind ja komplett aus meiner Feder: „Hate Angel“ und „Sacred Flames“ waren ursprünglich sogar für Cervet gedacht – da aber dort gerade nicht so viel lief und ich die Songs gern an den Mann bringen wollte, sind sie dann dort gelandet. Vielleicht spielen wir die mal irgendwann.
Gibt es eigentlich von Cervet Songs, die nie veröffentlicht wurden?
Ja. Sehr viele sogar. Im Proberaum hängt eine Liste mit allen Songs, die wir je geschrieben haben. Da stehen mindestens so viele Songs drauf, die nie herausgebracht wurden, wie Songs, die wir spielen.
Aber wir wollen ja auch nicht nur alte Sachen spielen, sondern auch unsere neuen Ideen unterbringen.
Habt ihr denn je darüber diskutiert, wie sich Cervet anhören sollen? In welche Richtung der Sound gehen soll?
Hmmm. Nee. Das hat sich einfach ergeben. Patrick kam mal sehr früh irgendwann mit einem Riff, das sehr nach Metallicas schwarzem Album klang. Da hab ich dann gesagt, nee, das klingt ja wie Country!? Haha! Früher waren wir da etwas engstirniger. Heute flechten wir da ganz andere Sachen in die Songs ein.
Was bis heute geblieben ist, sind die Show-Elemente.
Ich bin ja großer Fan von Kiss – mit deren ganzen Image. So hatten wir früher dann halt auch mal Grabsteine oder Mumien auf der Bühne. Zwischenzeitlich haben wir dann in diese Richtung aber nur noch ganz wenig gemacht. Aber wenn es nach mir ginge, wären Cervet noch viel mehr „Show-Band“ – fast so wie Lordi, haha.
Es gab mal einen Gig mit Massgrave, da hatten wir eine Domina, eine Mumie, aufgehängte Leichen und solche Sachen. Ich hatte die Idee, dass wir uns alle das Gesicht anmalen: Grün mit Schuppen. Das fanden alle anderen doof, haha! Ich habe das aber durchgezogen. Kann man sogar auf der Bonus-DVD von „Season Of The Witch“ im Medley sehen.
Sehr geil waren auch die Gargoyles bei der Titans-Of-Metal-Show!
Ja. Es darf natürlich dabei nicht lächerlich wirken. Es sieht ja schon gut aus, wenn die Band einheitlich angezogen ist.
Okay, vielen Dank für den spannenden Rückblick, Zappa!
Wir sehen uns alle bei der Party am 15.11.14 im JuKuZ!
(mk)
Discographie:
„Deprave The World“ – Demo, 1993
1. The Curse
2. Igaels Wall
3. Deprave The World
4. Realm Of Sins
5. Desolate Truth
6. Mistaken Brain
7. Sarcastic Sacrifice
8. Swamp Of The Bloody Guts
9. Life Is Over
„Sunrise“ – Demo, 1996
1. Rotting On The Gallows
2. Sunrise
3. Growth For Burials
4. You Can’t Escape
„Journey To Perish“ – Demo, 1999/2000
1. Blood For Fire
2. Lord Of Deception
„Blood For Fire“ – Demo, 2000
1. Blood for Fire
2. Lord Of Deception
3. Rotting On The Gallows (live)
„Season Of The Witch“ – EP, 2009
Disc 1
1. Season Of The Witch
2. The Hive
3. Sweet Home Chaos
4. Wardance
5. Devil’s Whore
Disc 2
1. The Hive (Video Clip)
2. Sweet Home Chaos (Video Clip)
3. Sarcastic Sacrifice (Video Clip)
4. The Cervet Years (Live Medley)
„Ghost Train“ – EP, 2011
1. Hellcreation
2. Built To Kill
3. Ghost Train
4. Zombie Riot
5. The Evil Seed
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