Ayreon – „The Theory Of Everything“
Verfasst am 17. November 2013 von Mathias Anthes (Kategorie: CD-Rezensionen) — 3.122 views
Achterbahn der Gefühle
Fünf Jahre. Fünf lange Jahre mussten wir warten, bis Arjen Lucassen endlich einen Nachfolger für „01011001“ liefert. Doch dieses Mal geht es nicht um die Forever vom Planeten Y, die Geschichte spielt im Hier und Jetzt und dreht sich viel mehr um die Gefühle der Charaktere und deren Beziehung zueinander – wie auf „The Human Equation“ – , als um die eigentliche Geschichte. Doch um diese grob zu umreißen: Es geht um einen hochintelligenten Jungen, der Hilfe braucht, um sein volles Potential auszuschöpfen und um die Suche nach der Weltenformel, wie der Titel bereits erahnen lässt.
Streng genommen besteht die Platte aus vier Liedern, die in insgesamt 42 Stücke unterteilt sind. Deshalb ist es noch wichtiger als sonst das Album am Stück zu hören, da viele einzelne Stücke kaum länger als eine Minute lang sind und alleine keinen Sinn ergeben.
Wie immer bei Ayreon ist die Musik sehr abwechslungsreich, viele phantastische Gitarrenriffs gepaart mit metaluntypischen Instrumenten wie Panflöte oder Streichern sowie der für Lucassen typischen Elektrountermalung. Völlig Ungewohntes, wie Didgeridoos, gibt es dieses Mal aber nicht. Auch die Auswahl der Gastsänger verwöhnt erneut die Ohren, Cristina Scabbia oder JB von Grand Magus sollten den Meisten ein Begriff sein und beweisen, welch Qualität man geboten bekommt. Am meisten wird wohl Nightwish-Bassist Marco Hietala überraschen, der mit seiner Stimme abwechslungsreicher umgehen kann, als es ihm so mancher zugetraut hätte
Mein eigentliches Hauptfeld ist der (Melodic) Death Metal, doch es ist unfassbar, wie sehr mich die Ayreon-Alben jedes Mal in ihren Bann ziehen. „The Human Equation“ und „01011001“ hätten beide von mir 15 Punkte bekommen und auch für „The Theory Of Everything“ wäre alles andere als die Maximalpunktzahl in meinen Augen ungerechtfertigt. Wer Ayreon kennt, wird zweifelsfrei auf seine Kosten kommen. Wer die Band tatsächlich noch nicht kennen sollte, soll gewarnt sein: Man darf kein normales Metal-Album erwarten, sonst ist man schnell verwirrt und überfordert. Man muss sich eher auf ein Theaterstück, wie so gerne genannt, eine Rock-Oper einstellen und sich auch intensiv damit befassen, man kann diese Musik nicht mal eben nebenher hören – zumindest nicht, wenn man die Geschichte verstehen will, und das sollte man definitiv tun.
Die Frage um die Version muss jeder für sich selbst beantworten: Die normale Doppel-CD, die Doppel-CD mit Doppel-LP, die Special Edition mit Doppel-CD, Bonus-DVD mit 2 1/2 Stunden Videomaterial im Mediabook oder die Luxusversion, bestehend aus Doppel-CD, Doppel-CD mit Instrumentalversionen und DVD im Artbook? Doch dass dieses Album gekauft gehört, steht nicht zur Debatte. (ma)
Bewertung: 15/15 Punkte
Genre: Progressive Metal
Herkunft: Niederlande
Label: InsideOut Music
Veröffentlichungsdatum: 28.10.2013
Homepage: www.ArjenLucassen.com
Tracklist CD 1
Phase I: Singularity
- Prologue: The Blackboard
- The Theory Of Everything Part 1
- Patterns
- The Prodigy’s World
- The Teacher’s Discovery
- Love And Envy
- Progressive Waves
- The Gift
- The Eleventh Dimension
- Inertia
- The Theory Of Everything Part 2
Phase II: Symmetry
- The Consultation
- Diagnosis
- The Argument 1
- The Rival’s Dilemma
- Surface Tension
- A Reason To Live
- Potential
- Quantum Chaos
- Dark Medicine
- Alive!
- The Prediction
Tracklist CD 2
Phase III: Entanglement
- Fluctuations
- Transformation
- Collision
- Side Effects
- Frequency Modulation
- Magnetism
- Quid Pro Quo
- String Theory
- Fortune?
Phase IV: Unification
- Mirror Of Dreams
- The Lighthouse
- The Argument 2
- The Parting
- The Visitation
- The Breakthrough
- The Note
- The Uncertainty Principle
- Dark Energy
- The Theory Of Everything Part 3
- The Blackboard (Reprise)
Tags: Ayreon, The Theory Of Everything
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