Árstíðir

Verfasst am 12. September 2013 von Michael Klein (Kategorie: Interviews) — 2.270 views

Freundschaften

Hektik, Stress und Eile passen so gar nicht zur tiefenentspannten, melancholischen Musik der sechs Isländer. Trotzdem geht es vor dem Konzert von Árstíðir im Backstagebereich turbulent zu. Der Grund: Die Band stand im Stau und muss nun innerhalb kürzester Zeit noch Aufbau und Soundcheck unter einen Hut bekommen, bevor die ersten Gäste in den Saal gelassen werden. Eine Anspannung – wenn überhaupt vorhanden – lassen sich die sympathischen Jungs aber keinesfalls anmerken. Sänger und Gitarrist Gunnar Már Jakobsson findet mit kleiner Verspätung sogar noch Zeit für das geplante Interview mit uns!

Arstidir
Metal-Aschaffenburg: Hallo Gunnar, schön, dass du dir trotz des Trubels noch ein bisschen Zeit für uns nimmst! Wir sind aber sicher nicht das einzige Metal-Magazin, das sich für Árstíðir interessiert, oder?

Már Jakobsson: Ein Grund ist sicher die letzte Tour mit Pain Of Salvation, die hat uns auf jeden Fall einige Aufmerksamkeit beschert. Viele Metal-Fans mögen uns aber auch, weil wir keine oberflächliche Musik machen, sondern uns jeden Ton sehr genau überlegen. Durchdachte Musik quasi – und ich denke, dass es das ist, was uns mit vielen Metal-Bands verbindet und für Metal-Fans interessant macht.
Aber die Tour mit Pain Of Salvation hat das natürlich sehr gepuscht. Vor allem für Ragnar Ólafsson war das eine besonders tolle Sache, denn er ist selbst riesiger Pain-Of-Salvation-Fan. Und mit einer seiner Lieblingsbands auf Tour zu sein ist natürlich ’ne tolle Sache!

Ich war in Essen auf dem – einzigen und abschließenden – Konzert der Tour und kann nur sagen, dass es gigantisch war. So ein Konzert wie dieses habe ich noch nie zuvor erlebt.

Haha, ja, ich weiß selbst nicht, warum das Konzert so aus dem Ruder gelaufen ist. Es lag auf jedem Fall auch am Stage-Setup (die ganze Bühne war wie ein 70er/80er-Wohnzimmer eingerichtet – Anm. d. Red.). Wir fühlten uns die ganze Tour schon mehr wie im Theater als auf einer normalen Bühne, und am letzten Tag haben wir es dann richtig krachen lassen.

Ihr seid auch alle gute Freunde geworden, oder?

Ja, als wir für die Akustik-Tour gebucht wurden, wussten wir nur, dass Daniel Gildenlöw – und seinem Sohn, haha – unsere Musik sehr gefällt. Wir wussten aber nicht, wie sich eine so große Band wie Pain Of Salvation gegenüber ihren Supports verhält. Aber sie haben uns überhaupt nicht als Support betrachtet, sondern als gleichgestellte Band – das war fantastisch und eine große Überraschung für uns! Die Atmosphäre während dieser Tour war fantastisch – wie ein Ausflug mit Freunden. Anneke ist die ganze Crew verfallen, haha. Sie ist unglaublich charmant und bezaubernd!

ircXYW6pV8pMCHabt ihr denn dort gemeinsame Projekte geschmiedet?

Ja, indirekt. Es soll nächstes Jahr im Frühling vielleicht eine zweite Rundreise mit der Akustik-Tour geben. Es sollen dann Städte und Länder bereist werden, die zuletzt nicht berücksichtigt werden konnten.

Hmm. In Deutschland gab es nur ein Konzert, oder?

Ja, nur in Essen.

Na dann stehen die Chancen gut, dass wir dieses Spektakel noch mal erleben dürfen.

Ja, ich hoffe!

Es ist ein sehr schöner Club hier, nicht wahr?

Haha! Ja ich bin bisher begeistert – mal sehen… vielleicht klappt es ja…

ikleHkvcRqed1Euer letztes Album „Svefns og vöku ski“ ist nun bereits schon zwei Jahre alt und ihr seid immer noch stetig unterwegs. Gibt es denn schon Pläne für ein neues Album?

Ja, der Prozess hat schon begonnen. Es soll nächstes Jahr erscheinen. Ich kann noch nicht genau sagen wann – aber zu unserer geplanten Tour im Herbst wollen wir das neue Album fertig haben. Es wird sich etwas anders anhören, denn wir wollen uns nicht wiederholen. Wir werden den Stil, die Wurzeln von Árstíðir natürlich nicht völlig aufbrechen, aber trotzdem einige neue Wege gehen.

Gut, ich will euch nicht zuviel Zeit stehlen – ihr wollt euch ja sicher auch noch ein bisschen ausruhen vor der Show. Eine letzte Frage noch: Auf allen euren Artworks sind Vögel zu sehen. Ist das eine bewusste Entscheidung von euch?

Indirekt. Auf allen Alben gibt es Songs, die sich auf die Natur beziehen, von daher passt es einfach gut. Ich persönlich finde, dass große Vögel auch sehr viel Anmut und eine tolle Erscheinung haben, was ebenfalls sehr gut passt.

Okay. Vielen Dank für das kleine Interview Gunnar. Ich wünsche euch viel Spaß bei eurer ersten Show in Aschaffenburg!

Danke! Den wünsche ich euch auch!

(mk)

www.Arstidir.com

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