Minotaurus – „The Lonely Dwarf“
Einsam aber glücklich
Wow! Die Kult-Metaller von Minotaurus haben gleich mehrere Schritte auf einmal gemacht und mit ihrem neuen Album „The Lonely Dwarf“ nicht nur in Punkto Abwechslung und Songwriting, sondern auch in Sachen Produktion ordentlich zugelegt. Dadurch avanciert neue Album ohne Zweifel zum bisher besten Werk der Band. Die fünf Jahre Wartezeit seit „Myth Or Reality“ haben sich für die Fans mehr als gelohnt, denn diese können sich auf zehn (die Instrumental-Version des Titeltracks ausgeklammert) ausgefeilte, fett klingende Minotaurus-Hymnen freuen, die durch den Feinschliff in den Seeheimer Kohlekeller-Studios (Powerwolf, Agathodaimon etc.) und diverse Gastbeiträge besser als je zuvor klingen. Einen nicht zu verachtenden Anteil trägt auch Schlagzeug-Neuzugang Hagen Fitz, der durch sein dynamisches Spiel die Songs maßgeblich bereichert. Doch nun zu den Songs:
Der Opener „Illusions“ ist von dicken Riffs und einem fettem, hymnenhaften Refrain geprägt und erinnert durch die prominente Unterstützung von Freedom Calls Chris Bay natürlich etwas an dessen Band. Ein hervorragender Auftakt für das Album.
„Fighting for Nothing“ atmet im Anschluss den Flair älterer Guardian-Scheiben und schließt harmonisch an den flotten Beginn an. Der akustische Ausklang leitet zum Titelsong (und gleichzeitig auch Titelsong der Fantasy-Persiflage „Der Einsame Zwerg“) „The Lonely Dwarf“ weiter. Dieser beginnt balladesk, nimmt dann aber Fahrt auf und geht erst im melodischen, Refrain (im Duett mit Sabine Cristal intoniert) wieder vom Gaspedal. Die folkigen Gitarrenmelodien und der spannende Aufbau machen das Stück zu einem der Highlights der Platte.
Weiter geht es mit dem für Minotaurus eher untypischen, langsam stampfenden „Dark Ruler“. Sänger Olli klingt hier (vor allem wegen der Betonungen der Endsilben) stark nach David DeFeis von Virgin Steele (oder auch Manowars Eric Adams)
Nach den starken, instrumentalen Zwischenstück „Ouroboros“ gibt es als Geschenk für die Fans, die sich in großer Zahl beim Voting für einen in deutsch gesungenen Titel ausgesprochen haben, das witzige (aber bestimmt auch polarisierende) „Holla die Waldfee“.
„Edge Of A Rainbow“ überrascht dann mit gemäßigtem Tempo und Lagerfeuer-Atmosphäre. Minotaurus machen hier als Mittelalter-Barden auch in ruhiger Tonlage eine gute Figur und können auf diese Weise glatt in Konkurrenz mit Blackmores Night treten.
Ehe die CD mit einer Instrumental-Version von „The Lonely Dwarf“ ausklingt folgen noch das klassische „No Return“, das Iron-Maideske „Feel Like Coming Home“ und das mit galoppierenden Manowar-Groove versehene „Rainbow To The Future“.
Um neben dem Ohr auch das Auge zu verwöhnen gehören zum Gasamtpaket neben dem bis dato schicksten Cover der Bandgeschichte auch noch der sehenswerte Videoclip zum Titelsong. Wer dann als True-Metal-Anhänger noch nicht zufrieden ist, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Applaus für die deutliche Steigerung in allen Bereichen! (mk)
Genre: Celtic/Folk/True-Metal
Herkunft: Deutschland
Label: Curzweyhl
Veröffentlichungsdatum: 25.07.2009
Tracklist
- Illusions
- Fighting For Nothing
- The Lonely Dwarf
- Dark Ruler
- Ouroboros
- Holla die Waldfee
- Edge Of A Rainbow
- No Return
- Feel Like Coming Home
- Rainbow To The Future
- The Lonely Dwarf – Instrumental (Rollenspielerversion)
Tags: Minotaurus, The Lonely Dwarf