Blodhemn – „Holmengraa

Verfasst am 27. Juni 2012 von Manuel (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.274 views

Direkt aus dem finsteren Wald

Die Zeiten, in denen Debütalben norwegischer Black-Metal-Bands nach Klospülung klangen, sind zum Glück seit gut 20 Jahren vorbei. Eine Band wie Blodhemn beweist, dass man es wohl auch ohne ein großes Budget im Rücken zu einer ordentlichen Aufnahme schaffen kann. Wobei „Band“ hier wohl der falsche Begriff ist, da sich Blodhemn nur aus Invisus zusammensetzt, der alle Instrumente des Albums allein eingespielt hat.
Auf „Holmengraa“ bietet der Norweger klassischen Black Metal, der durch seine energetische Vortragsweise an vielen Stellen an frühe Dissection erinnert – deren „Black Horizons“ bildet als Coverversion sogar den abschließenden Track. Dass Invisus bei „Holmengraa“ das Black-Metal-Rad nicht neu erfindet, dürfte jedem klar sein. Trotzdem wirkt Blodhemns Erstling frisch und unverbraucht, was vor allem an der Dynamik und dem Abwechslungsreichtum des Songmaterials liegt. Hier hervorzuheben sind die beiden letzten Lieder „Maanelyst“ und „Telehiv“. Beide zeichnen sich durch eine großartige Melodik aus. „Maanelyst“ ist dabei eine Up-Tempo-Nummer, die mit ihrer Wucht alles gegen die Wand bläst. Das schleppende „Telehiv“ rückt als erstes Lied des Albums einen eher melancholischen Grundton in der Vordergrund. Wenn Invisus dieses Motiv etwas häufiger eingesetzt hätte, würde „Homengraa“ vielleicht etwas eigener klingen.
So bleibt ein durchaus gutes Black-Metal-Album, das vieles richtig und wenig falsch macht. Man stellt sich danach dennoch die Frage, warum man zu Blodhemn greifen soll, wenn die Originale direkt daneben im Regal stehen. (ms)


Bewertung: 10/15 Punkte
Genre: Black Metal
Herkunft:
Wald
Label: Indie Recordings
Veröffentlichungsdatum: 18.05.2012
Homepage:
www.Facebook.com/BlodhemnNorway

Tracklist

  1. Galgebakken
  2. Rettersted
  3. Djevelen i Menneskeform
  4. Thingvellir
  5. Nekromani
  6. Maanelyst
  7. Telehiv
  8. Black Horizons


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